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Der SportsteckbriefWenn am heutigen Samstagabend 20 Sportlerinnen und Sportler sowie fünf Mannschaften aus dem Altkreis noch gespannt darauf warten, wer von ihnen zum Sportler des Jahres gekürt wird, sitzt eine Frau ganz gelöst im Gerry Weber Eventcenter. Dass Ingeborg Storre die »Sportpersönlichkeit des Jahres 2006« ist, steht schon fest. Seit nunmehr 35 Jahren ist die Versmolderin nicht mehr aus »ihrer« Spvg. wegzudenken, hat sich in der ganzen Zeit um Turner und Schwimmer jeder Altersgruppe gekümmert und ist seit Ende 2001 erste Vorsitzende der Breitensportabteilung.

Name: Ingeborg Storre
Geburtsdatum: 5. April 1938
Geburtsort:Halberstadt am Harz
Beruf:Krankengymnastin
Familie:zwei Töchter, ein Enkel
Größe:1,65 Meter
Gewicht: -
Lieblingsessen:gut und gerne in netter Ge-sellschaft
Getränk:siehe oben
Hobbys:meine Familie, Sport, Garten, Bücher, Musik, Reisen

Göttingen: Wir sind 1968 wegen des Berufes meines Mannes aus Göttingen, wo ich studiert hatte, nach Versmold gekommen. Göttingen ist eine große Stadt mit Universität sowie einem stattlichen Kultur- und Sportangebot. Versmold dagegen war damals noch ein verschlafenes Dorf, das sich aber in den folgenden Jahren positiv entwickelt hat. Es ist heute nicht mehr mit dem zu vergleichen, was ich damals an dem tristen Novembertag vorgefunden hatte.

Sportliche Anfänge: 1971 bin ich mit meinen Kindern zum Mutter- und Kind-Turnen bei der Spvg. Versmold gegangen. Ich habe mich gleich mit der Übungsleiterin gut verstanden, und als sie nach Gütersloh umgezogen ist, bin ich ihre Nachfolgerin geworden. Sie und der Verein waren damals auf mich zugekommen - sicherlich auch aufgrund meiner Ausbildung.

Breitensportabteilung: Als sich Eva Schulze vor etwa sechs Jahren nicht nur als Vereins-, sondern auch als Breitensportvorsitzende zurückzog, habe ich ihren Posten in dieser Abteilung übernommen. Ich war zuvor schon viele Jahre in diesem Bereich tätig, habe gerade vielen Kindern die Möglichkeit gegeben, Sport zu treiben. Bis heute leite ich diverse Gruppen bei der Spvg.: Vorschulkinderturnen, Frauengymnastik, Schlaganfallgruppe und Wirbelsäulengymnastik. Das ist ein volles Programm. Nur freitags betreue ich keine Sportgruppe.

Schwimmen: Wenn jemand gesucht wurde, war ich da. Wie 1980, als die Schwimmer eine sportliche Leiterin brauchten. Seitdem bin ich Trainerin geworden, habe die Kampfrichterscheine eins bis drei erworben und weitere Lehrgänge besucht. Ich habe von Kindern aus der Seepferdchen-Gruppe bis zu Masters-Schwimmern mit allen Aktiven gearbeitet. Viele gute Leistungen wie einige Bezirksmeistertitel sind dabei herausgekommen.

Sportabzeichen: Letztes Jahr habe ich zum 35. Mal das Sportabzeichen abgelegt. Für mich gehört das wie selbstverständlich dazu. Früher habe ich sogar mit Kindern darauf trainiert und nehme bis heute auch Übungen ab - nicht nur das Schwimmen. Bei uns hat das Interesse ein wenig abgenommen, aber Zahlen wie die aus Steinhagen belegen, dass das Abzeichen wieder populärer geworden ist. Ich habe den Einruck, dass die Leute immer noch recht stolz sind, wenn sie es geschafft haben.

Rückenschmerzen: Die sind ja leider zur Volkskrankheit geworden. Ob am Computer, im Auto oder vorm Fernseher, die Leute sitzen einfach zu viel und bewegen sich zu wenig. Grundsätzlich ist Bewegung immer gut. Welche bei Rückenschmerzen die richtige ist, muss von Mensch zu Mensch individuell herausgefunden werden. Ob zum Beispiel der Besuch einer meiner Gruppen der DRK-Rückenschule das Richtige ist, muss jeder für sich herausfinden.

Sportpersönlichkeit des Jahres: Über die Auszeichnung freue ich mich sehr und bin auch stolz darauf. Zunächst war ich erstaunt, weil ich ja keinen Leistungssport betreibe. Aber das wäre dann wohl eine andere Kategorie.

Ich lese zurzeit... drei Bücher gleichzeitig. Die liegen auf meinem Nachttisch und ich schaue abwechselnd immer mal wieder rein. »Meines Vaters Land« von Wiebke Bruns lese ich, weil die Autorin wie ich aus Halberstadt kommt und von dort erzählt. Hape Kerkelings »Ich bin dann mal weg - meine Reise auf dem Jakobsweg« ist bislang ganz interessant. Und dann habe ich einen Roman geschenkt bekommen: »Nachtzug nach Lissabon« von Pascal Mercier.

Ich wünsche mir... Motivation, Energie und Zufriedenheit für alle Menschen. Die Leute müssen bereit sein, Dinge zu verändern und selbst anzupacken.

Lebensmotto: Immer offen sein für andere Menschen.

Aufgezeichnet vonHans-Heinrich Sellmann

Artikel vom 13.01.2007