»Unbekannt verzogen.« Die Weihnachtskarte, die sie an eine Freundin geschrieben hatte, landete ungeöffnet wieder in ihrem eigenen Briefkasten. Zugegebenermaßen hatten sich die Wege vor einiger Zeit ein wenig getrennt, so dass sie nicht wirklich auf dem Laufenden war, was das Leben der Freundin betraf. Seitdem sie das letzte Mal - im Sommer des vergangenen Jahres - miteinander geredet hatten, konnte die Bekannte durchaus Pläne für einen Umzug gemacht und diesen auch bereits realisiert haben. Um die Hintergründe herauszufinden, griff sie zum Telefonhörer, rief zuerst eine gemeinsame Freundin an, dann eine zweite, schließlich sogar noch eine dritte. Am Ende wusste sie alles - nicht nur über den Umzug, sondern auch über aktuelle Entwicklungen, was die übrigen Freundinnen anging. Manchmal kann so eine falsch adressierte Weihnachtskarte ganz schön kommunikativ sein. Stefanie Westing
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