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Berlin ruft:
Prof. Küster
sagt »Adieu«

Spezialist verlässt Elisabeth-Hospital

Von Wolfgang Wotke
Gütersloh (WB). Der Chefarzt der Orthopädischen Klinik des St. Elisabeth Hospitals, Prof. Dr. Hans-Heinrich Küster, verlässt nach 22 Jahren Gütersloh. Nach Informationen des WESTFALEN-BLATTes wird der renommierte Mediziner nach Berlin gehen, um an einer privaten Klinik tätig zu werden.

Dort will er aber nur noch operativ arbeiten. Sein Haus in Gütersloh soll er bereits verkauft haben. Schon im April will Prof. Küster seine Koffer packen und eine Wohnung in Berlin beziehen. Hauptwohnsitz soll aber Bonn sein. Dort ist auch der Familiensitz. Aus seinem Arbeitsumfeld wurde gestern bekannt, dass er dem St. Elisabeth-Hospital schweren Herzens den Rücken kehre. Immerhin hat der 64-Jährige die Orthopädische Klinik dort über zwei Jahrzehnte aufgebaut und sie weit über die Grenzen Güterslohs hinaus bekannt gemacht. Patienten von Flensburg bis Garmisch-Patenkirchen suchten in seiner Abteilung Rat. Sein Vertrag läuft ohnehin in diesem Jahr aus. Ende 2007 wäre Prof. Hans-Heinrich Küster offiziell in Pension gegangen. Welche Gründe ihn zu diesem kurzfristigen und vorzeitigen beruflichen Wechsel bewogen haben, ist bislang jedoch nicht bekannt.
An der orthopädischen und Poliklinik der Universität Heidelberg hat Küster die Gelenkspiegelung mitentwickelt. Das ist die Möglichkeit, das Gelenk mit Hilfe eines Monitors zu operieren. Dazu sind nur zwei kleine Schritte notwendig: einer für die Kamera, ein anderer für das OP-Werkzeug. Viele Fälle ließen sich mit dieser Methode auch in Gütersloh behandeln. Doch manchmal musste Prof. Hans-Heinrich Küster größere Eingriffe vornehmen. Bundesweit werden jährlich mehr als 200 000 künstliche Hüft- und Kniegelenke eingesetzt. Am Elisabeth-Hospital sind es mehr als 500 pro Jahr.
Im März 1996 wurde Küster für sechs Jahre zum Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Fußchirurgie (DAF) gewählt. Im Mai 2002 wurde der Gütersloher Kniespezialist sogar zum Präsidenten der European Federation of Foot an Ankle Societies (EFAS, Vereinigung der Fußgesellschaften) gewählt.

Artikel vom 10.01.2007