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Januar sechs
Grad wärmer

1817 flogen Bienen


Offenbach (dpa). Mit rekordverdächtigen Temperaturen hat der Januar in Deutschland begonnen. Die ersten acht Tage fielen nach Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach gut sechs Grad wärmer aus als im Durchschnitt für den gesamten Januar. »Das ist schon sehr außergewöhnlich«, sagte DWD-Sprecher Uwe Kirsche.
Ob allerdings Rekorde gebrochen werden, ist noch nicht sicher, denn noch schließen die Meteorologen einen Kälteeinbruch später im Monat nicht ganz aus. Auch die bisher höchsten Januar-Werte von 19,1 Grad, gemessen am 10. Januar 1991 im Stuttgarter Neckartal und am 11. Januar 1998 in Neubulach (Baden-Württemberg), sind noch nicht erreicht. Mit 4,5 Grad über dem Januar-Mittelwert der Jahre 1960 bis 1990 hält der Januar 1975 den bisherigen Wärmerekord seit Beginn der flächendeckenden Aufzeichnungen in Deutschland.
Aktuell sorgt die Wetterlage für stetige Warmluft aus subtropischen Breiten in Europa. Sichere Prognosen für den Sommer 2007 lässt das milde Januar-Wetter aus Sicht der Meteorologen nicht zu. Immerhin gebe es Erfahrungswerte. Die so genannte Dreikönigs-Regel »Ist Dreikönig (6. Januar) kein Winter, folgt auch keiner mehr dahinter« habe eine Trefferquote von 60 bis 65 Prozent, sagte Engel. Einen milden Jahresbeginn gab es schon früher. Ein Pastor vermerkte in einem Evangelienbuch aus Schlesien: »1817 hatten wir so einen warmen Winter, dass die Bienen auf das Schönste flogen.«

Artikel vom 10.01.2007