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»Beste Mannschaft« ist einfach dran

Handball-Landesliga vor der zweiten Saisonhälfte: vier Stichworte für die heimischen Trainer

Altkreis (WB). Wohin geht`s im Handball-Landesliga-Fahrstuhl? Während Aufstiegsaspirant TuS Brockhagen hoch hinaus will, müssen sich die drei weiteren Vereine Gedanken um den Verbleib im Landesliga-Lift machen. Im Gespräch mit WESTFALEN-BLATT-Mitarbeiter Johnny Dähne blicken die vier Trainer Heiko Ruwe (TuS Brockhagen), Jens Großpietsch (TG Hörste), Detlef Hein (Spvg. Versmold) und Joachim Tegelhütter (TV Werther) auf die Hinrunde zurück und geben einen Ausblick auf den weiteren Saisonverlauf.


Das war gut
Heiko Ruwe: »Ich habe das Gefühl, dass sich alle Spieler weiterentwickelt haben. Vor allem unser Positionsangriff ist besser und variabler geworden, wir sind nicht nur noch von der individuellen Stärke einzelner Spieler abhängig. Außerdem war unser Saisonstart mit fünf Siegen sensationell.«
Jens Großpietsch: »Unsere Heimspiele waren im Großen und Ganzen, bis auf die Partie gegen Lahde/Quetzen (28:40; d. Red.) in Ordnung. Die Abwehrarbeit ist schon besser geworden, auch wenn wir immer noch zu viel reagieren statt zu agieren. Der Vorteil ist, dass wir viele junge Leute haben, die das umsetzen können.«
Detlef Hein: »Gut waren unsere Saisonvorbereitung, in der wir ohne Pause nach der vergangenen Serie direkt weitertrainiert haben, und der Start in die Saison. Positiv fand ich auch, dass sich die Mannschaft ohne den Trainer vor den letzten beiden Partien der Hinrunde zusammengesetzt und sich ausgesprochen hat.«
Joachim Tegelhütter: »Die Leistungen in den Heimspielen, außer dem 25:39 gegen Everswinkel, inklusive der Vorbereitung waren gut. Positiv ist außerdem die Stimmung in der Truppe und der Zusammenhalt, die Leute kommen gerne zum Training. Zudem ist die Kooperation im Verein zwischen erster und zweiter Mannschaft sehr gut.«

Das war schlecht
Heiko Ruwe: »Die längerfristigen Ausfälle von Thorsten Harbert, ÝChrissiÜ Kalms und Lokman Direk haben uns aus dem Rhythmus geworfen. Negativ war auch, dass wir manchmal noch in unser altes Muster verfallen, indem wir zu viel mit Einzelaktionen versuchen und uns die Chancen individuell erzwingen wollen.«
Jens Großpietsch: »Am schlechtesten waren die hohen Niederlagen. Wenn wir beispielsweise zehn Minuten vor Schluss mit fünf Toren zurückliegen, brechen bei uns alle Dämme weg. Das darf nicht mehr passieren. Generell stellt sich alles schwieriger dar, weil alle - inklusive Trainer - mehr erwartet hatten. Unser Start mit 5:1 Punkten war im Nachhinein eine Hypothek für den weiteren Verlauf. Im Positionsangriff muss sich auch noch einiges entwickeln.«
Detlef Hein: »Ich habe sechs bis sieben Spieler, die durch ihre Schichtarbeit alle 14 Tage beim Training fehlen. Edin Medjedovic kann beispielsweise gar nicht mehr trainieren, und so stehe ich dann mit sechs Leuten in der Halle. So kriegt man natürlich keine Kontinuität in die Mannschaft. Bitter war auch die Verletzung von Alex Neumüller (doppelter Mittelhandbruch; d. Red.).«
Joachim Tegelhütter: »Schlecht waren die Auftritte auswärts, aus denen wir insgesamt nur einen Punkt geholt haben. Für die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen habe ich keine Erklärung. Zum Schluss kam mit Sicherheit Verunsicherung dazu. Die Punktebilanz ist unter dem, was ich mir vorgestellt habe und was die Mannschaft kann.«

Gewinner der Hinrunde
Heiko Ruwe: »Bisher war wirklich jeder einzelne Spieler wichtig, jeder hat seine Aufgaben gut gelöst. Hervorzuheben ist aber Christoph ÝSchneckeÜ Harbert, der sich zum absoluten Leistungsträger entwickelt hat.«
Jens Großpietsch: »Da kann ich auf Anhieb keinen Spieler nennen, es hat sich noch keiner besonders hervorgetan. Am ehesten vielleicht noch Benny Buschmann, weil er der Konstanteste war.«
Detlef Hein: »In erster Linie die komplette Truppe. Sebastian Hölmer, als Ur-Versmolder aus der Kreisliga kommend, und George Samu haben sich gut integriert.«
Joachim Tegelhütter: »Der Konstanteste war sicherlich Holger Voß im Tor. Danach ist Felix Görtz zu nennen, der ebenfalls konstant gespielt hat. Die jungen Jan Pante und Friedrich Speckmann haben sehr gute Ansätze gezeigt.«

Darum erreichen wir in der
Rückserie unser Saisonziel
Heiko Ruwe: »Weil wir die beste Mannschaft der Liga haben. Ich glaube an die Zusammensetzung des Kaders und daran, dass wir dran sind. Wichtig ist, dass wir uns nicht zu sehr unter Druck setzen. Lockerheit und Spaß sind wichtig für den Erfolg. Außerdem hat jeder Spieler begriffen, dass es in dieser Liga nichts geschenkt gibt.«
Jens Großpietsch: »Die Spiele zum Ende der Hinrunde gegen Möllbergen, Altenbeken/Buke und Blomberg lassen für die Zukunft hoffen, weil wir dort eine gewisse Konstanz gezeigt haben. In Zukunft werden noch einige taktischen Dinge besser greifen. Außerdem ist die Stimmung in Ordnung.«
Detlef Hein: »Die Mannschaft glaubt nach den letzten beiden Spielen, in denen wir trotz zweier Niederlagen (27:36 gegen Everswinkel, 30:32 in Nordwalde; d. Red.) gut gespielt haben, wieder an sich. Hölmer und Samu sind zudem in der Landesliga angekommen, mit ihnen sind wir weniger ausrechenbar. Außerdem glaube ich an den Charakter des Teams.«
Joachim Tegelhütter: »Weil wir in der Rückrunde deutlich mehr Heimspiele haben als in der Hinrunde (bis zur Pause nur fünf; d. Red.). Das Potenzial ist vorhanden, um sich in das gesicherte Mittelfeld abzusetzen.«

Artikel vom 10.01.2007