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»Wir müssen alle viel
mehr Herz zeigen!«

Bielefeld partizipiert am wirtschaftlichen Aufschwung


Bielefeld (bp). »2006 war ein gutes Jahr für die arbeitsmarktpolitische und die sozialpolitische Lage in unserem Land«, sagte Dr. Ralf Brauksiepe (MdB), Landesvorsitzender der CDA (Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft) gestern Abend beim CDA-Neujahrsempfang im Haus der Kirche vor 200 Gästen. Es sei allerdings nach wie vor eine große Herausforderung, die Beschäftigungssituation speziell für junge Menschen und für ältere gleichermaßen zu verbessern. Brauksiepe sprach auch das Thema »Kombilohn« an.
Auch Oberbürgermeister Eberhard David hält es für wichtig, dass die geplanten Reformen wie eben der Kombilohn »wirklich in Angriff genommen werden«. Die Erholung auf dem Arbeitsmarkt stütze sich vor allem auf dem robusten Wirtschaftswachstum des letzten Jahres. Doch, so David, es liege entscheidend an der Politik, »diesen Schwung durch beschäftigungsfreundliche Maßnahmen« zu verstärken. Der Oberbürgermeister: »Statt Ältere in die Frührente zu locken, müssen Anreize für ein längeres Erwerbsleben gesetzt werden. Zudem muss es weitere Fortschritte bei der Entlastung des Faktors Arbeit geben.«
Nur wenn der finanzielle Druck der Sozialsysteme auf die Arbeit gemindert werde, würden der Abbau der Arbeitslosigkeit und der Aufbau neuer Beschäftigung wieder Hand in Hand gehen. Er hob hervor, dass auch Bielefeld vom wirtschaftspolitischen Aufschwung im Land habe partizipieren können: »Auch in Bielefeld sinken die Arbeitslosenzahlen und das Angebt an offenen Stellen steigt.« Gleichzeitig sagte David: »Wenn vier Millionen Menschen ohne Job sind, dann stimmt etwas nicht.«
Die CDA-Bezirksvorsitzende Angelika Gemkow erinnerte an das Motto »Soziales ist viel wert« und forderte dazu auf, nicht nur Sonntagsreden zu halten, sondern sich auch konkret sozialen Aufgaben zu widmen. »Auch Führungskräfte sollten dort hingehen, wo Menschen Hilfe brauchen. Dann würden sie vielleicht besser erkennen, dass wirtschaftliche Vernunft und soziale Gerechtigkeit zusammen gehören«, meinte Angelika Gemkow. Menschen dürften nicht nur nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten gemessen werden: »Wir müssen viel mehr Herz zeigen.«
Angelika Gemkow plädierte für einen stärkeren Zusammenhalt in der Gesellschaft: »Das Fundament dafür wird in der Familie gelegt, und die Schule baut auf diesem Fundament auf.« Ihre Bitte: »Mehr soziales Bewusstsein und mehr soziale Energie unter Beweis stellen!«

Artikel vom 10.01.2007