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kommentare
Erdöl-Pipeline gekappt

Jetzt ist Schluss mit Druschba


»Druschba« Êheißt die 5000 Kilometer lange Pipeline. Das Wort »Freundschaft« klingt wie Hohn. Europas letzter stalinistischer Diktator Alexander Lukaschenko verstößt mit der Kappung der Ölleitung in Weißrussland nicht nur gegen die Grundsätze von Freundschaft, sondern allgemein gegen einfachste internationale Handelsgesetze. Vermutlich überdreht er damit die Schraube, die bisher sein System zusammenhielt.
Ein solches Verhalten kann sich die Europäische Union selbst dann nicht gefallen lassen, wenn man aus wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht sogar ein gewisses Verständnis für den Unmut in Minsk über die Moskauer Drehbewegungen an der Preisspirale hegen kann. Mitteleuropa darf nicht als Rücken für den Streit zwischen den ehemals sehr befreundeten russischen und weißrussischen »Brüdern«Êherhalten.
Neben einer klaren außenpolitischen Antwort fordert das Verhalten Lukaschenkows ebenso Änderungen in der Energiepolitik. Nicht nur das Schwinden der Lagerstätten, auch der Energiehunger der asiatischen Großmächte sowie die klimatischen Veränderungen machen höhere Investitionen in Sparkonzepte und alternative Energiequellen sowie in die neue Wasserstoffwirtschaft unverzichtbar. Bernhard Hertlein

Artikel vom 09.01.2007