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Bielefelderin möchte zurück zu den Wurzeln

Silke Beier (41) hält Probepredigt im Gemeindehaus - Wahlgottesdienst am 25. Januar


Werther (law). Ein volles Gemeindehaus mit mehr als 400 Gemeindemitgliedern: So wurde Silke Beier gestern zu ihrer Probepredigt empfangen. Auch nach Beginn des Gottesdienstes mussten Küster Wolfgang Plath und einige Presbyter immer noch weitere Stühle herbeiholen. Die Resonanz der Besucher auf den ersten Sonntagsgottesdienst in der Winterkirche hatte alle überrascht.
Mit der gebürtigen Bielefelderin Silke Beier stellte sich am Sonntag die zweite Bewerberin auf die seit Anfang des Jahres vakante Pfarrstelle von Christa-Marlene Staschen (das WESTFALEN-BLATT berichtete mehrfach) der Evangelischen Kirchengemeinde Werther vor. Bereits im Dezember hatte der erste Bewerber, Sven Fröhlich, seine Probepredigt gehalten. Gestaltet worden war der Gottesdienst am ersten Advent von den Katechumenengruppen der Kirchengemeinde.
Eine kleine Herausforderung musste Silke Beier bei ihrer Probepredigt annehmen: Seit dem Neujahrsgottesdienst am vergangenen Montag ist die Kirchengemeinde Werther mit der »Winterkirche« für alle Gottesdienste ins Gemeindehaus gezogen.
»Welche Bilder bestimmen uns und welche Bilder haben wir von unserer Zukunft und der der Kirche?«, fragte Silke Beier die mehr als 400 Besucher des Gottesdienstes. Mut zum Glauben, Leben und Mut zur Gerechtigkeit wünschte sich die 41-Jährige.
Zusammen mit ihrem Mann Frank und ihren beiden Kindern Christoph und Happiness lebt die Pfarrerin seit 2002 in Tansania. Dort unterrichtet sie an einer kirchlichen Akademie und bildet neue Evangelisten aus. Nach ihrem Theologiestudium in Bethel, Göttingen, Tansania und Bochum und einem Jahr im Entsendedienst verschlug es Silke Beier, ihren Mann Frank und Sohn Christoph zurück in das ostafrikanische Land, südlich des Horns von Afrika.
Dort adoptierten sie auch bald ihre Tochter, die auf schönen Namen Happiness hört. Im Sommer laufen für Silke Beier an der Akademie und ihren Mann Frank, der Chirurg an einem Krankenhaus ist, die Verträge aus. »Wir wollen auf jeden Fall jetzt wieder nach Deutschland, auch sehr gerne eben nach Westfalen zurück«, freut sich Silke Beier auf eine Rückkehr in ihre Heimat. Über eine Freundin und im Pfarrstellen-Onlineportal im Internet hatte sie von der offenen Pfarrstelle in Werther gehört und sich beworben. Ebenso wie der 35-jährige Sven Fröhlich aus Dortmund wurde Silke Beier vom Presbyterium aus den Bewerbern in die engere Auswahl aufgenommen.
Am Donnerstag, 25. Januar, wählt das Presbyterium um 19.30 Uhr in einem Wahlgottesdienst den Nachfolger von Pastorin Christa-Marlene Staschen. Die Pfarrstelle wurde auf 50 Prozent reduziert, 1 400 Gemeindemitglieder leben im neustrukturierten ersten Pfarrbezirk. Zusätzlich soll der neue Pfarrer sich um die Jugendarbeit der Kirchengemeinde kümmern.

Artikel vom 08.01.2007