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Minister setzt auf soziale Gerechtigkeit

NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will sich auf guten Zahlen nicht ausruhen

Halle (fn). »Wir machen erfolgreiche Politik, bei der die Frage der sozialen Gerechtigkeit nicht unter die Räder kommt«, zog Karl-Josef Laumann gestern beim CDU-Neujahrsempfang in Halle eine Zwischenbilanz nach anderthalb Jahren schwarz-gelber Regierung in NRW. Und es passte zu seinem schnörkellosen, uneitlen Auftreten, dass der Sozialminister sich nicht in Lobeshymnen auf das Erreichte erging, sondern die künftigen Aufgaben klar benannte.

140 Gäste der CDU im Sportpark, darunter auch MdB Hubert Deittert, die stellvertretende Landrätin Elke Hardiek und mit Fred Kupczyk der Geschäftsführer der GTaktiv GmbH, hörten mit Interesse die Ausführungen Laumanns zum Thema Arbeitsmarkt. »165 000 Menschen mehr in Lohn und Brot in NRW als im Jahr zuvor, das ist ein Grund zur Freude«, sprach der Bundesvorsitzende der Christdemokratischen Arbeitnehmer (CDA) von einer Trendwende. Dies belegten auch die zehn Prozent mehr Lehrstellen im Raum Bielefeld-Gütersloh. Trotz allem aber kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen.
Als besondere Aufgabe sieht es Laumann an, mittelständische Betriebe zu unterstützen: »Die Inhaber geführten Unternehmen schaffen die Arbeitsplätze bei uns und überlegen nicht den ganzen Tag, ob man nicht noch ein paar Prozent mehr Rendite macht, wenn man Arbeitsplätze verlagert.« Diese Betriebe bräuchten eine gute Infrastruktur, zu der neben kleinen regionalen Flughäfen auch Autobahn-Lückenschlüsse wie bei der A 33 zählen. »Es kann nicht sein, dass ein paar Fledermäuse die Entwicklung einer ganzen Region aufhalten«, sagte Laumann unter großem Beifall. Erst ein wirtschaftlich starkes Land könne sich vielmehr guten Umweltschutz leisten.
Jedes dritte Kind in Deutschland werde in eine Familie mit Zuwanderungsgeschichte hineingeboren, benannte der 49-jährige Familienvater die Herausforderung auf dem Sektor Bildung. »Jede Integrationspolitik, die nicht im Arbeitsmarkt ankommt, ist gescheitert«, sagte Laumann und verwies auf die Anstrengungen, durch neue, »leichtere« Ausbildungsberufe und Kombi-Lohn auch schwächere Schüler zu integrieren. »Unsere Gesellschaft braucht den Zusammenhalt«, forderte Laumann ein, die Arbeitnehmer, die jahrelang Lohnzurückhaltung geübt haben, nun auch an den Kapital-Erfolgen der Unternehmen zu beteiligen.

Artikel vom 08.01.2007