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Ein Turnier in Moskau zum Gedenken an den legendären Michail Tal, der im November des vergangenen Jahres 70 Jahre alt geworden wäre! Ironie der Geschichte ist es, dass mit Peter Leko und Ruslan Ponomarjow genau die beiden Großmeister nach Wertung siegten, deren Stil am wenigsten an den lettischen Schachzauberer gemahnt. Verdient ist Lekos 1. Platz allemal.


Sizilianisch

Weiß: Leko
Schwarz: Morosewitsch

1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cd4 4.Sd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.Le3 Sg4 7.Lg5 h6 8.Lh4 g5 9.Lg3 Lg7 10.h3 Se5 11.f3 Sbc6 12.Lf2 Sd4 13.Ld4 Le6 14.Dd2 Lf6 Anstatt 14ÉDa5 15.h4 mit Angriff auf die Bauernstruktur. 15.0-0-0 Tc8 16.Kb1 Kluge Vorsorge; er nimmt den König aus den Schachbereichen des Springers sowie des Königsläufers und deckt den Ba2. 16...Tg8 Noch ein Zweck von 16.Kb1: 16...Da5 ist nicht gut wegen 17.Sd5 Dd2 (ohne Schach) 18.Sf6 ef6 19.Td2 mit großem Endspielvorteil. 17.Le2 Sd7 18.Lf6 Sf6 19.h4 Db6 Potentielle Angriffspunkte für Schwarz sind die Felder b2 und c3; darum bemüht er sich während der ganzen Partie. 20.hg5 hg5 21.a3 Kf8 22.Ld3 Dc5 23.g3 b5 24.f4 Sg4 25.Tde1 b4 Um nach 26.ab4 Db4 noch 27...Tb8 folgen zu lassen und vielleicht die Initiative an sich zu reißen. Aber Weiß ist vorsichtig. 26.Sa4 Dc6 Verliert einen Bauern ohne ausreichendes Gegenspiel. Besser ist auf jeden Fall 26...Dd4 27.Db4 Db4 28.ab4 Sf2 29.Th2 (zu wagemutig wäre 29.La6 Ta8 30.b5 Sh1 31.Th1 gf4 32.gf4 f5!) 29...Sd3 30.cd3 Tb8 31.f5 Lb3, und der Bauer ist wieder da. 27.Db4 Sf2 28.Th2 Sd3 29.cd3 gf4 30.gf4 f6 31.Sc3 Tg3 32.e5 de5 33.fe5 f5 34.Th8 Lg8 35.Tf1 De6 36.Th5 Kg7 37.Thf5 Tg2 Nach wie vor linst Alexander Morosewitsch auf die Felder b2 und c3. Gerade droht er 38...Tc3 und 39...Da2. 38.Db7! Taktisch voll auf der Höhe. 38...Tc3 39.Dg2 geht gar nicht, und 38...Th2, um weiter 39...Tc3 zu drohen, scheitert an 39.Tf6 Dh3 40.De7 Kh8 41.Tg1 Dd3 (41...Tb2 42.Ka1) 42.Ka1 Th7 43.Th6! und baldigem Matt. 38...Tg3 39.T5f3 Tg5 40.d4 Td8 Peter Leko hat seinen Laden zusammengehalten. Das so lange lästige 40...Tc3 klappt nicht mehr: 41.Tc3 Da2 42.Kc2; die Mehrbauern sichern den Sieg. 41.De4 41.Tf6 Td7 42.Te6 Tb7 43.Tc6 geht auch. 41...Dg4 42.Tf4 Dg2 43.Ka1 Lc4 44.Tc1 De4 45.Te4 Kg6 46.Tf4 Lb3 47.Se2 La4 48.Tf2 Tg4 49.d5 Th8 49...Td5? 50.Sf4 Tf4 51.Tf4. 50.Sf4 Kf5 51.Sd3 Kg6 52.Sc5 Lb5 53.Sa6 Th5 54.Sc7 La4 55.e6 Lb3 56.Tf3 Ld5 57.Sd5 Td5 58.Tc7 Tb5 59.Tf2. - Schwarz gab auf.


F.W. Wynne,Birmingham News 1903Matt in zwei Zügen

Lösung der Schachaufgabe von W. Kalinitschenko:

Zum Start ins Neue Jahr ein löserfreundliches Stück: wie zwingt man den Se7 zum Ziehen, so dass Te6 matt möglich wird? Mit einer Dreiecksbewegung und Zugzwang: 1.Kb8! Sc6 2.Kc8, und nun kommt auf 2É Sd4, Se7 oder Sa7 3.Kb7 nebst 4.Te6 matt bzw. 2ÉSd8 3.Kd8 Kc6 4.Te6 matt.


Die »Meisterpartie« schreibt der Internationale Fernschachmeister Christoph Pragua.

Artikel vom 13.01.2007