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Eine junge Stadt mit großer Zukunft

Neue WB-Serie zum Gemeindejubiläum

Steinhagen (WB). 2008 feiert die Gemeinde Jubiläum: 750 Jahre. 1258 wurde Steinhagen erstmals urkundlich erwähnt. Eine lange Geschichte also und Anlass genug, nach vorn zu blicken - in die Zukunft. Das WESTFALEN-BLATT hat prominente Mitbürger gebeten, ihre Vorstellungen und Wünsche zu schildern, eine Vision von und für Steinhagen zu entwickeln. Den Anfang macht standesgemäß Bürgermeister Klaus Besser.
Bürgermeister Klaus Besser
Trotz der demografischen Entwicklung, die selbstverständlich auch nicht an Steinhagen vorübergeht, werden auch in Zukunft viele Familien mit Kindern hier leben. Dies liegt auch daran, dass türkische Familien und Spätaussiedler mit ihren Kindern in Steinhagen eine neue Heimat gefunden haben. Sie werden vollständig integriert sein, und nur noch ihre Namen werden an die Herkunft erinnern.
Diese für Deutschland atypische Bevölkerungsentwicklung hat viele positive Effekte für Steinhagen. Anders als in anderen Regionen Deutschlands müssen keine Kindertagesstätten geschlossen werden. Überkapazitäten werden für Betreuungsangebote von Kindern unter drei Jahren und zur speziellen Frühförderung genutzt. Auch Schulschließungen werden kein Thema sein. Sogar die Kirchen werden Bestand haben.
Junge Menschen konsumieren, und sie brauchen Arbeit. Die Wirtschaftsbetriebe und der Einzelhandel profitieren davon und letztlich auch die Gemeinde durch entsprechende Steuereinnahmen. Die Arbeitslosigkeit wird der Vergangenheit angehören. Ganz im Gegenteil, werden Arbeitskräfte aus anderen Regionen Deutschlands angeworben.
Die Gemeinde wird die Steuereinnahmen nutzen, um in der Kinder-, Jugend- und Vereinsarbeit, aber vor allem im Bereich der älteren Menschen zu investieren. Für die Älteren wird es nicht nur Freizeitangebote geben, sondern auch für den Fall der Krankheit oder Pflegebedürftigkeit ist mit Unterstützung der Gemeinde in Steinhagen für die Alten gesorgt. Die medizinische Versorgung vor Ort wird in ambulanten medizinischen Zentren sichergestellt. Eine stationäre Krankenhausversorgung wird in Halle, Bielefeld und Gütersloh sowohl für Grundleistungen als auch Spezialbehandlungen wohnortnah gewährleistet.
Der Handel mit gebrauchten Immobilien nimmt zu, während der Neubau von Häusern eher zur Ausnahme wird. Die heimischen Handwerker werden trotzdem reichlich mit Renovierungen, An- und Umbauten zu tun haben. Der Handel profitiert von immer neuen Technologien und Entwicklungen, um Energie und Wasser zu sparen, die Tiefbauer von alten Kanälen und Straßen, die sanierungsbedürftig sind.
Im Medien- und Telekommunikationsbereich werden völlig neue Märkte und Dienstleister entstanden sein. Auch die Gemeindewerke werden Ihre Netze dafür nutzen. Sie werden noch nicht verkauft sein. So wird Steinhagen zu den letzten Gemeinden in Deutschland mit einer eigenen Telekommunikation-, Strom-, Wärme- und Gasversorgung zählen. In den großen weltweit operierenden Energiekonzernen wird man an ein Dorf in Gallien erinnern. Dabei wird Steinhagen kein Dorf mehr sein. In einem großen Festakt sind die Stadtrechte verliehen worden. Die Kosten, mit Ausnahme der Reisekosten für die Prominenz, wurden von der Stadtstiftung getragen, in die durch Erbschaften und Schenkungen erhebliche Mittel geflossen sein werden und die die Nachfolge einer Ende des zweiten Jahrtausends gegründeten Aktionsgemeinschaft zur Organisation eines gemeinnützigen Weihnachtsmarktes (AGS) übernommen haben wird. Die Stadtstiftung wird wesentliche Ausgaben im Kultur-, Schul- und Sozialbereich tragen. Vielleicht ist auch dies ein Grund, weshalb Steinhagen bei jungen Familien aus Bielefeld, Existenzgründern und Gewerbebetrieben als Geheimtipp für eine Standortverlagerung gehandelt wird.
Eben eine Stadt mit Zukunft.

Artikel vom 06.01.2007