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Deutsches Duell
im Europacup

Bad Driburg will ins Halbfinale

Von Sylvia Rasche
Bad Driburg (WB). Vier Spiele - vier Siege. Die aktuelle Europapokalbilanz des Tischtennis-Bundesligisten TuS Bad Driburg lässt keine Wünsche offen. Heute geht es von 19.30 Uhr an in der Südstadthalle gegen den Bundesliga-Konkurrenten 3B Berlin schon um den Einzug in das Halbfinale.

»Ein internationaler Gegner wäre uns lieber gewesen«, gibt TuS-Manager Franz-Josef Lingens zu. Nach dem Sensationssieg im Achtelfinale gegen das spanische Spitzenteam Grupo Relesa Cartagena müssen die Badestädterinnen es jetzt aber mit einem der Topfavoriten auf die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft aufnehmen. »Die Chancen stehen genau so wie gegen Cartagena. Wir sind der krasse Außenseiter, gehen aber nicht ohne Hoffnung in die Partie«, meint Lingens.
3B Berlin, die 1968 ihren ersten Europapokalsieg feierten, triumphierten im internationalen Wettbewerb zuletzt 2004. Im Vorjahr stand der Club im Finale. Unangefochtene Topspielerin ist Song Ah Sim. Die Hongkong-Chinesin ist eine Jugendfreundin der Driburgerin Xu Jie. »Beide kennen sich gut, hatten früher den gleichen Trainer«, erklärt Lingens und hofft, dass das ein Vorteil für seine Spitzenspielerin ist. Wie immer hat der TuS nämlich nur dann eine reelle Chance, wenn Jie ihre beiden Pflichtpunkte bucht. Gegen Song Ah Sim, immerhin die Nummer 39 der Welt, hat sie zuletzt in der Bundesliga verloren.
Die Mannschafts-WM-Dritte Veronika Pavlovitch, Ex-Nationalspielerin Tanja Hain-Hofmann sowie Di Bao-Stumper, Julia Necula und Spielertrainerin Irina Palina komplettieren das Team. »Wir entscheiden unsere Aufstellung erst kurzfristig«, will sich Berlins Manager Rainer Lotsch nicht in die Karten schauen lassen. Variationsmöglichkeiten hat er ohne Zweifel mehr als sein Driburger Kollege Franz-Josef Lingens. Aber auch der will erst unmittelbar vor dem Match über seine Aufstellung entscheiden.
Erst gestern erwartete er seine Chinesin Xu Jie und die Weißrussin Natalia Cigankova aus dem Weihnachtsurlaub zurück. Cigankova landete in Berlin und reiste von dort aus sogar mit dem Gegner gemeinsam nach Bad Driburg. »Der Europapokaltermin so kurz nach dem Jahreswechsel ist ungünstig«, sind sich die Verantwortlichen beider Teams einig. Lingens geht sogar noch einen Schritt weiter. »Wer am besten mit der Zeitumstellung klar kommt, hat einen Vorteil.«
Und vielleicht schafft der TuS ja eine erneute Überraschung. Das wäre dann der fünfte ETTU-Cup-Erfolg in Folge und die Eintrittskarte in das Halbfinale.

Artikel vom 05.01.2007