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Vier Fragen an ...

Manfred Schewe (Spvg. Versmold)


»Die Idee war mir schon gekommen, als feststand dass Deutschland 2007 die Weltmeisterschaft ausrichtet.« Manfred Schewe hat es nicht bei Luftschlössern belassen, sondern setzt das Projekt »Mini-Handball-WM« mit Unterstützung der vier Versmolder Vereine Spvg., SF Loxten, Spvg. Hesselteich und HSG Bockhorst/Dissen in die Tat um. Mit dem Organisationschef sprach WB-Redaktauer Gunnar Feicht.

Von der Idee bis zur Verwirklichung einer solchen Mammutveranstaltung ist es ein weiter Weg. Wer hilft mit?Manfred Schewe: Nachdem die Stadt Versmold schnell mit im Boot war, konnten wir durch das unbürokratische Verhalten der Stadtverwaltung Dissen das größte Problem klären: die Belegung der erforderlichen Hallenzeiten. Versmolds Bürgermeister Thorsten Klute hat sich sofort bereit erklärt die Schirmherrschaft zu übernehmen. Als wir uns im Frühsommer mit ihm und den Vertretern der Versmolder Handballvereine zusammengesetzt haben, waren alle begeistert und nach einer halben Stunde stand fest: »Wir sind dabei.«

Wie werden die Aufgaben bei der Organisation verteilt?Manfred Schewe: Neben der Aufsicht und Turnierleitung in den diversen Hallen sorgen die vier Handball-Abteilungen auch für die Verpflegung der Spieler und Zuschauer. Daran beteiligen sich auch viele Eltern, die zum Beispiel kostenlos selbst gebackenen Kuchen zur Verfügung stellen und verkaufen. In Dissen wird zwischen beiden Hallen ein Zelt aufgebaut, in dem es an der »Gulaschkanone« auch Deftiges gibt. Das gute Dutzend Schiedsrichter für die insgesamt 66 Spiele an diesem Wochenende stellen die Altkreis-Vereine. Insgesamt sind sicherlich an die 120 Leute an der Organisation beteiligt.

Welchem Zweck dient der Erlös der Veranstaltung?Manfred Schewe: Das gesamte Plus, das übrig bleibt, wird unter den vier Versmolder Handball-Abteilungen aufgeteilt und kommt ausschließlich der Nachwuchsförderung zu Gute. Deshalb hoffen wir natürlich auf möglichst viele Zuschauer. Zum Gelingen haben im Vorfeld schon die Sponsoren beigetragen. Auch die Möglichkeit, dass die Kinder mit Trainern und Betreuern zwei Mal zum Handball ins Gerry Weber Stadion dürfen, wertet die Veranstaltung auf.

Das Erlebnis »Mini-WM« soll also über das Wochenende hinaus seine Wirkung für den ostwestfälischen Handball entfalten?
Manfred Schewe: Auf jeden Fall. Ich hoffe, dass andere Vereine vergleichbare Ideen aufnehmen und ebenfalls größere Turniere aufziehen. Außerdem bekommt man erfreulicherweise mit, dass sich im Vorfeld der Weltmeisterschaft in Deutschland auch im Sportunterricht unserer Schulen für den Handball einiges tut. Erfreulich wäre es, wenn wir in einigen Jahren durch eine gesteigerte Begeisterung für den Handball auch wieder mehr Spitzenspieler hervor bringen würden. Und wenn sich einige der Kinder, die am Wochenende bei uns am Ball sind, an dieses Erlebnis so gerne zurückerinnern, dass sie in 20, 30 Jahren für ihre Vereine vielleicht 'mal ähnliche Veranstaltung umsetzen, dann wäre das sicherlich auch ein schöner Nebeneffekt, den wir anstreben.

Artikel vom 05.01.2007