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Drei Kandidaten
für Oberligist TSG

Altenhagen will Trainerfrage klären

Bielefeld (WB/jm). Bleibt Jörg Harke über die Spielzeit hinaus Trainer der TSG Altenhagen-Heepen, oder unternimmt der Handball-Oberligist nach zwei bislang recht erfolgreichen Jahren unter dem früheren Lemgoer Bundesligaspieler mit einem anderen Coach einen neuen Angriff auf die Oberligaspitze? Eine konkrete Antwort auf diese Frage soll es in der kommenden Woche geben.

Auch wenn TSG-Chef Heinrich Rödding und Geschäftsführer Manfred Quermann beteuern, »Jörg Harke ist unser erster Ansprechpartner«, so mehren sich doch mögliche Anzeichen für einen Wechsel. Immerhin räumt Quermann ein, mit »drei Leuten« gesprochen zu haben. Einer von denen könnte der frühere TSG-Routinier Helmut Bußmeyer sein. Der Coach des Ligarivalen VfL Mennighüffen, Pädagoge am Bielefelder von-Bodelschwingh-Gymnasium, befindet sich derzeit im Skiurlaub.
Für Martin Räber, Trainer der »Zwoten« der TSG in der Bezirksliga, ist eine Rückkehr in die erste Reihe aktuell kein Thema. »Ich tue alles für den Verein, was ich kann. Aber ich sehe keine Notsituation«, wiegelt Räber jegliche Nachfolgeambitionen ab. Die klare Meinung des früheren Sportlichen Leiters: »Ich sehe zunächst die Mannschaft in der Pflicht. Sie hat Zuschauer und Trainer einige Male im Stich gelassen.«
Nach Daniel Meyer kann Räber mit Matthias Belgard fortan einen weiteren Oberligaakteur in sein Team einbauen. Der Neuzugang aus Ratzeburg hat sich leider nicht als erhoffte Verstärkung entpuppt und weist große Defizite in der körperlichen Fitness auf.
Beim Trainingsauftakt des Oberligateams am Dienstag tauchte ein alter Bekannter auf: Borris Kammeier. Der Zwei-Meter-Hüne, zuletzt im Norden bei der SG Wilhelmsburg an der Seite von Ole Quisbrock aktiv, überprüft nach überstandener Schulteroperation seine Möglichkeiten und wäre bei einem reibungslosem Einstieg eine denkbare Verpflichtung als Deckungsalternative.
Wenn Jörg Harke »ein bisschen Unruhe« verspürt, die »von außen hineingetragen« werde, so bezieht er sich dabei auf einige nicht so nette Einträge im Gästebuch der TSG-Homepage, die sich gegen ihn persönlich richten.
Auch wenn nichts klar ist, sämtliche Spielerverträge auslaufen und Eckpfeiler wie Torwart Pascal Welge, Kreisläufer Carl-Moritz Wagner sowie die Rückraumspieler Florian Korte und Johann-David Starck von der OWL-Konkurrenz umworben sind, sieht Rödding den Zeitrahmen der TSG-Planungen im Soll. »Wir haben noch eine Halbserie zu spielen. Und die Ausrichtung ist klar. Wir wollen unsere Leistungsträger halten und den Kader sinnvoll ergänzen. Ich denke, unsere Position ist nicht so schlecht. Schließlich sind wir ein Verein, in dem man sich wohl fühlen kann.« Das erklärte Ziel der TSG sei es, sich »ständig weiter zu entwickeln«, so Rödding, der das Wort »Aufstieg« nur zögerlich fallen lässt. Jörg Harke ist da direkter: »Auf Dauer muss der Klub raus aus dieser Klasse.« Das soll »ohne Ausländer und ohne Halb- oder Vollprofis« gelingen, wie Manfred Quermann klarstellt.
»Wir Spieler erwarten eine ganz klare Perspektive. Ein Aufstieg ist nicht planbar, aber es können Grundlagen geschaffen werden«, ist Pharmaziestudent Carl-Moritz Wagner bereit für ehrgeizige Taten.

Artikel vom 04.01.2007