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Jedes fünfte Baby in Halle war nichtehelich

Weniger gleichgeschlechtliche Partnerschaften - Leon und Sophie in 2006 beliebteste Vornamen


Halle (SKü). Der Baby-Boom im Haller Krankenhaus hat dem hiesigen Standesamt Mehrarbeit beschert. Doch nur bei etwas mehr als einem Drittel der in Halle geborenen Kinder kommen die Eltern auch aus der Lindenstadt. Die Jahrestatistik von Standesbeamtin Hannelore Kahmann weist in 2006 einige Besonderheiten auf.
So wurden 97 Trauungen durchgeführt. Eine davon war die amtliche Besiegelung einer gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaft zweier Männer. Der Trend zur »Homosexuellen-Ehe« scheint dabei rückläufig zu sein. Denn in 2002, als das neue Recht eingeführt wurde, waren es noch drei Paare in Halle. In 2003 und 2004 gab es dann hier keinen Fall mehr, in 2005 erklärten wieder zwei Frauen ihre Lebenspartnerschaft.
Die Zahl der Trauungen ist mit 97 gegenüber 103 in 2005 nur leicht rückläufig. Dafür aber verstärkt sich der Trend, dass Paare nur noch einen Ehenamen führen wollen. Nur neun Paare wählten eine getrennte Namensführung. 80 Paare wählten den Namen des Mannes zum Ehenamen, also nach alt hergebrachtem Muster.
Im Standesamt wurden in 2006 genau 402 Geburten sowie leider auch eine Totgeburt registriert. Es wurden 201 Jungen und 201 Mädchen lebend geboren, darunter auch Hausgeburten. Im Jahr zuvor waren es noch 372 Geburten, davon 53 Prozent Jungen. Die stark gestiegene Nachfrage aus dem ganzen Altkreis nach dem Haller Krankenhaus hat dazu geführt, dass 254 Kinder oder 63 Prozent von auswärts kommen, insbesondere auch aus dem Bereich Versmold, wo die Geburtshilfe im dortigen Krankenhaus geschlossen wurde. Tatsächlich aus Halle kommen 149 Neugeborene, was Rückschlüsse auf die künftig geringere Belegung von Kindergärten und Schulen zulässt.
Interessant auch folgende Zahl: Zum Zeitpunkt der Geburt waren 22 Prozent der Mütter nicht verheiratet. Im Jahr zuvor waren 20 Prozent der Babys in Halle nichtehelich geboren worden.
Sophie und Leon waren in 2006 die beliebtesten Namen, die Eltern ihren Kindern gaben. Beide wurden jeweils zehn Mal gewählt. Auf den weiteren Plätzen folgen bei den Mädchen: Leonie (acht), Alina (sechs), Marie und Mia (jeweils fünf) sowie Anna, Antonia, Lara, Laura, Lea, Lena, Melissa und Michelle (jeweils vier). Bei den Jungen kommen Alexander, Luca und Maximilian auf jeweils sechs Nennungen, Jonas und Malte auf fünf sowie Ben, Daniel, Elias, Luis und Max auf jeweils vier.

Artikel vom 04.01.2007