Lydia Goedecke, über den Landfrauen-Service ausgebildet, war viele Jahre einzige Stadtführerin in Halle. Zwei weitere Herren sind nach ihrer Pensionierung jetzt dazu gestoßen: Wolfgang Kosubek, der früher mit Lydia Goedecke zusammen zur Schule gegangen ist, ist ehemaliger Prokurist der Brennerei Kisker, Udo Waschelitz war viele Jahre Redakteur der Wochenzeitung »Unsere Kirche«. Wolfgang Kosubek ist in Halle an der Bahnhofstraße geboren, als Enkel des Steinmetzes Wilhelm Schmidt. Er ist hier zu Volks- und Realschule gegangen und hat bis zur Pensionierung 38 Jahre bei Kisker gearbeitet. Von Kindesbeinen an hat er Haller Geschichte erlebt, hat den wirtschaftlichen Aufschwung verfolgt, die Entwicklung bei Storck, Sengewald, Cito und zuletzt bei Weber ebenso beobachtet wie den völligen Umbau der Bahnhofstraße. »Es gibt nichts, was über Halle geschrieben wurde, was ich nicht gesammelt habe«, bekennt der 65-Jährige seine Leidenschaft für die Haller Stadtgeschichte. »Freud und Leid im Kreise Halle (Westf.) 1800 bis 1905« hat er ebenso verschlungen wie Rektor Heinrich Meises Buch über Halle sowie aktuelle Veröffentlichungen von Dr. Uwe Heckert. Und er spricht voller Hochachtung von den selbstbewussten Hallern der vergangenen Jahrhunderte, von starken Familien und tüchtigen Kaufleuten.
Drucken