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Iran und USA begrüßen Hinrichtung


Hamburg (dpa). Die Hinrichtung des irakischen Ex-Diktators Saddam Hussein ist weltweit überwiegend auf Kritik gestoßen. Ablehnende Reaktionen kamen unter anderem von der EU und vom Vatikan. Die USA und der Iran bewerteten die Exekution hingegen positiv. Einige Teile der arabischen Welt reagierten mit Wut und Empörung, andere schwiegen zunächst.
Für US-Präsident George W. Bush ist die Hinrichtung »ein Meilenstein auf dem Weg zu einem demokratischen Irak«. Laut Bush erhielt Saddam ein faires Verfahren, das er den Opfern seines brutalen Regimes verweigert habe.
Der Europarat forderte den Irak zur Abschaffung der Todesstrafe auf. Sie sei »grausam und barbarisch«, sagte Terry Davis, Generalsekretär der Staatenorganisation.
Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte die grundsätzlichen Bedenken ihrer Regierung gegen die Todesstrafe. »Wir respektieren dieses Urteil, aber es ist bekannt, dass die Bundesregierung gegen die Todesstrafe ist.«
Der Vatikan verurteilte den Vollzug der Todesstrafe scharf. Es bestehe »das Risiko, dass dies den Geist der Rache noch anstachelt und neue Gewalt sät«, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi.
Russland warnte vor einer weiteren Verschärfung der Lage im Irak. Gleichzeitig bedauerte das Außenministerium, dass die internationalen Bitten um eine Aussetzung der Hinrichtung ungehört verhallt seien.
Die von der radikalen Hamas geführte Palästinenserregierung sprach von einem »verbrecherischen politischen Attentat«.
Libyen ordnete eine dreitägige Trauer für den »Kriegsgefangenen Saddam« an.
Der Iran sprach von einem »Sieg für das irakische Volk«.

Artikel vom 02.01.2007