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Ab 2007 geht's für den Junior um die Wurst

Jan-Philipp Paul übernimmt zum 1. Januar die gleichnamige Fleischerei von Vater Wilhelm


Von Lars Wellhöner
Werther (WB). In jungen Jahren bereits sein eigener Chef sein - dieser Traum wird sich für Jan-Philipp Paul im neuen Jahr erfüllen. Am 1. Januar geht es für den Junior um die Wurst: Er übernimmt von seinem Vater Wilhelm Paul den Betrieb in der Rosenstraße. Damit wird die Fleischerei Paul (seit 1953) in der dritten Generation geführt.
Dass Jan-Philipp Paul einmal in die Fußstapfen seines Vaters treten würde, zeichnete sich in jungen Jahren noch gar nicht ab. »Meine Mutter wollte, dass ich eine Banklehre mache«, schmunzelt der Fleischermeister. Heute ist die ganze Familie Paul froh, dass die Fleischerei in bewährter Tradition fortgeführt wird. »An den Produkten und Rezepten werde ich nichts ändern«, verrät Jan-Philipp Paul. »Warum auch, wenn es gut läuft«, erzählt er weiter.
Wilhelm Paul wird 2007 aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten. »So ist es nun ein sehr angenehmer und sanfter Wechsel«, freut sich Jan-Philipps Mutter Anneliese. Zusammen mit ihrem Mann hatte sie das Geschäft 1973 zuerst gepachtet und fünf Jahre später auch gekauft.
Mit 28 Jahren übernimmt nun Jan-Philipp Paul das elterliche Geschäft. Seine Ausbildung absolvierte er von 1996 bis 1998 in der Bielefelder Fleischerei Hartmann. Danach folgte sein Zivildienst bei der Evangelischen Kirchengemeinde Werther. Seit 1999 ist Jan-Philipp Paul im Geschäft in der Rosenstraße aktiv.
Im Mai 2005 hat Jan-Philipp Paul seine Meisterprüfung in Münster bestanden. »Selbstständig zu sein ist gut«, freut sich der Motorradfan auf die Zukunft. »Das Schöne ist, dass ich hier alles machen kann«, schwärmt der junge Mann von den vielen unterschiedlichen Aufgaben im Betrieb. »Hier kann ich auch neue Sachen ausprobieren«, verrät der 28-jährige und verspricht aber gleichzeitig, dass sich an der bewährten Produktpalette der Fleischerei nichts ändern wird.
Auch das Team im Laden und im Hintergrund bleibt dasselbe. Neben Anneliese und Hanna Paul verstärkt bereits seit Sommer 2006 Regina Fichtner den Verkauf. In der Produktion ist neben Jan-Philipp und seinem Vater Wilhelm auch der Auszubildende Mateusz Pyka im Einsatz.
Seit seiner frühen Jugend war Jan-Philipp Paul in der Kirchengemeinde Werther aktiv. Neben der Mitarbeit in Jungscharen und Jugendkreisen oder als Koch auf Sommerfreizeiten ist der engagierte Christ seit einigen Jahren auch im Presbyterium. »Das ist momentan eine sehr spannende Geschichte«, erzählt Jan-Philipp Paul von der Herausforderung, eine Gemeindekonzeption zu erstellen und einen neuen Pfarrer für den ersten Pfarrbezirk zu wählen.
Die Gemeindearbeit ist dem 28-Jährigen wichtig. So unterstützt er die Sommerfreizeiten, indem er seinen Würstchenstand während des Stadtfestes für den Förderverein Freizeitarbeit zur Verfügung stellt.
Über mangelnde Herausforderungen und Aufgaben - sowohl im Betrieb als auch in der Gemeinde - wird sich Jan-Philipp Paul also nicht beklagen müssen. »Dafür mache ich das alles einfach viel zu gerne«, lacht der frischgebackene Chef, dessen Mutter ihm »viel Herzblut« bescheinigt.
Zur feierlichen Übernahme des Geschäfts gibt es am kommenden Dienstag einen Umtrunk und Schnittchen für die Kunden.

Artikel vom 30.12.2006