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Björndalen bleibt König

Norweger gewinnt auf Schalke - Glagow/Greis Dritte

Gelsenkirchen (dpa). Seriensieger Ole Einar Björndalen bleibt auch in Gelsenkirchen das Maß aller Dinge.

Zum vierten Mal in Folge gewann der fünfmalige Biathlon-Olympiasieger aus Norwegen zusammen mit seiner neuen Partnerin Linda Grubben am Samstag die mit insgesamt 128 000 Euro dotierte 5. World Team Challenge - und krönte sich damit endgültig zum »König von Schalke«. Vor 52 000 Zuschauern waren die Norweger 1,06 Minuten schneller als Florence Bavarel-Robert und Julien Robert (Frankreich). Beste Deutsche waren Martina Glagow/Michael Greis als Dritte mit 2,15 Minuten Rückstand.
»Auf diese Veranstaltung freuen wir uns das ganze Jahr. Es gibt nichts Besseres als Biathlon in Gelsenkirchen«, sagte ein freudestrahlender Björndalen, der sich mit Grubben über 24 000 Euro Preisgeld freuen konnte. Seinen vierten Erfolg bei dieser Show-Veranstaltung hatte Björndalen aber zu einem großen Teil seiner Partnerin Grubben zu verdanken. Die Staffel-Weltmeisterin von 2004 leistete sich deutlich weniger Fehlschüsse als Björndalen.
Er und Grubben lieferten sich über weite Strecken einen harten Kampf mit dem französischen Ehepaar Robert, das nach neun Runden mit einem Vorsprung von 3,9 Sekunden als Erste die Ziellinie zur Halbzeit überquerten. Nach einer Pause von 15 Minuten starteten die zwölf Paare nacheinander mit dem jeweiligen Rückstand aus dem ersten Durchgang.
18 Runden über je 1264 Meter mussten zum größten Teil vor den Toren der Arena bewältigt werden. Beim Schießen waren die Athleten dann jedoch dem ohrenbetäubenden Lärm der Kulisse im Innern ausgesetzt. »Bei den Deutschen war der Lärm natürlich höher. Da will man unbedingt treffen«, sagte Glagow (Mittenwald). Und die Weltmeisterin von 2003 ergänzte: »Es ist ein wahnsinniges Gefühl, wenn die Zuschauer so hinter dir stehen.«
Trotz der großen Unterstützung für die Athleten des Deutschen Ski-Verbandes (DSV) war Biathlon-Dominator Björndalen erneut nicht zu bezwingen. »Langsam könnte mal ein anderer gewinnen«, klagte Kati Wilhelm aus Zella-Mehlis, die mit dem viermaligen Olympiasieger Ricco Groß nur Zehnte wurde. Trotzdem zollte Wilhelm dem Norweger Respekt. »Er ist halt einfach so gut«, stellte die dreifache Olympiasiegerin fest.
Dass kein deutsches Paar dem Duo Björndalen/Grubben das Wasser reichen konnte, trübte die Laune der Athleten jedoch nicht. Die Blickrichtung geht stattdessen bereits in Richtung der kommenden Aufgaben im Weltcup. Denn bereits morgen geht es in Oberhof um wertvolle Punkte. »Oberhof hat Priorität. Deswegen bin ich auch mit Muskelkater vom Training nach Gelsenkirchen gekommen«, sagte Alexander Wolf.

Artikel vom 02.01.2007