02.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kurzawa und
Daseking lassen
den TuS jubeln

Zwei Sekunden fehlen DSC zum Sieg

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Mit einer riesigen Überraschung endeten die 10. Bielefelder Hallen-Fußball-Stadtmeisterschaften in der total überfüllten Jöllenbecker Realschule-Sporthalle. Landesligist TuS Jöllenbeck bezwang in einem hochdramatischen Finale den Oberligisten DSC Arminia II mit 6:5 im Neunmeterschießen, nachdem es nach Ablauf der regulären 2 x 10 Minuten 1:1 geheißen hatte.

Dabei hatten die von Hans-Scholz und Miron Tadic betreuten Arminen den Pokal der Sparkasse schon scheinbar sicher in der Tasche. Ganze zwei Sekunden fehlten zu ihrem insgesamt dritten Turniererfolg in der zehnjährigen Historie dieser Titelkämpfe. Sebastian Kurzawa fasste sich ein Herz und hämmerte das Leder aus dem Rückraum in die Maschen, nachdem DSC-Schlussmann Daniel Riemer kurz zuvor schon einen Distanzkracher von Sascha Zechmeister abgewehrt hatte.
1:1 und die in Schwarz gekleideten »Blauen« konnten ihr Missgeschick nicht fassen. »Unglaublich«, ärgerte sich Tadic, »die Jungs wollen doch alle Bundesliga spielen und bringen unseren Vorsprung nicht über die Zeit.« Den DSC-Führungstreffer hatte Zlatko Janjic mit seinem 14 Turniertor nach feinem Zuspiel von Engin Yildiz in der ersten Halbzeit erzielt. Auch in Abschnitt zwei war Arminia dem zweiten Treffer näher als der zwei Klassen tiefer spielende TuS Jöllenbeck. Aber das Angriffsduo Yildiz und Janjic ließ selbst die besten Chancen leichtfertig aus.
Angefeuert vom begeisterten Publikum nahmen die »Jürmker« letztlich ihr Herz in beide Hände und erzwangen verdientermaßen das Neunmeterschießen, das ebenfalls an Spannung nicht zu überbieten war.
Je fünf Schützen mussten »vom Punkt« die Entscheidung herbeiführen. Arminias Janjic traf als Erster nur den Pfosten, Daseking brachte anschließend den TuS erstmals in Front. Die weitere Chronologie: Zech 2:2, Hammerschmidt 2:3, Sansar 3:3, Zechmeister verschießt für Jöllenbeck. Kalkan 4:3, Köhler 4:4, Yildiz vergibt für Arminia, DSC-Schlussmann Riemer bleibt gegen El-Mansouri Sieger. Damit war die Titelvergabe auch nach je fünf Schützen weiter offen.
Danach ging es Zug um Zug. Jetzt durfte sich kein Team mehr einen Fehlschuss erlauben. Janjic traf zum 5:4, Köhler egalisierte. Ausgerechnet Oliver Zech traf nur den Pfosten. Als nachfolgend Tim Daseking das 6:5 für den TuS markierte, brachen alle Dämme. Überglücklich fielen die »Jürmker« Kollegen über den Schützen her. »Ich bin total überwältigt. Meine Jungs haben Großartiges geleistet«, freute sich Trainer Marcus Patsch und herzte seine Spieler. Miron Tadic und Hans Scholz erwiesen sich indes als faire Verlierer und gratulierten spontan dem neuen Stadtmeister.
Auch Verls Trainer Mario Ermisch, der die Endrunde aufmerksam verfolgte, war von diesem finalen Event ganz angetan: »Ein tolles Turnier. Der TuS Jöllenbeck ist sehr engagiert aufgetreten und hat letztlich auch völlig verdient gewonnen.«
Ähnlich äußerte sich Bielefelds Bürgermeister Horst Grube, der unter dem Jubel der »Jürmker« Fans den Siegerpokal der Sparkasse Bielefeld an TuS-Spielführer Clemens Ludwig überreichte. »Ihr habt heute für eine kleine Sensation gesorgt.«

Artikel vom 02.01.2007