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»Schließfächer sind kein Tresor!«

Polizei geht von Serientätern aus -ÊNoch keine konkreten Hinweise

Versmold (igs). Die Ganoven, die in der Nacht zu Samstag die Schließfächer der Stadtsparkasse aufgebrochen haben, dürften nicht das letzte Mal zugeschlagen haben: Die Polizei verzeichnet momentan eine Serie dieser Taten im Kreis Gütersloh, die nach Ansicht der Ermittler weiter anhalten dürfte.

Denn die Einbrecher machen bei ihren Taten immer wieder reiche Beute -Êund das führt nach Meinung der Polizei dazu, dass es die Ganoven immer wieder versuchen. »Die Kriminalbeamten im Fachkommissariat gehen fest davon aus, dass die Einbrüche ein Ende finden würden, wenn die Täter nicht immer wieder lohnenswerte Beute machten«, bittet die Polizei noch einmal nachdrücklich darum, nichts von Wert in den Fächern aufzubewahren.
180 Schließfächer hatten die unbekannten Täter in der Nacht zu Samstag in der Stadtsparkasse an der Münsterstraße aufgebrochen. Ein Mitarbeiter der Stadtsparkasse hatte die Tat der Einbrecher am Samstag entdeckt. Was sie genau erbeutet haben und wie hoch der Schaden ist, steht nach Auskunft von Stadtsparkassen-Vorstandsmitglied Matthias Hauke noch nicht endgültig fest. Klar ist jedenfalls: Auf die Sparkassen-Bücher hatten es die Täter »nach dem bisherigen Stand der Dinge«, so Hauke, nicht abgesehen: Die Bücher ließen die Ganoven zurück, Sparkassen-Mitarbeiter stellten die Bücher noch am Samstag sicher und nahmen sie unter Verschluss.
»Viele Kunden haben sich in den vergangenen zwei Tagen bereits gemeldet«, berichtet Matthias Hauke. Alle betroffenen Kunden würden allerdings angeschrieben. Über das Geld auf den Sparkassenbüchern könnten die Kunden nur direkt bei ihrer Stadtsparkasse verfügen. »Und wir werden natürlich verstärkt darauf achten, dass es wirklich der richtige Kunde ist, der über das Geld verfügt.«
In den vergangenen zwei Wochen hatten Unbekannte bereits in vier Geldinstituten im Kreis Gütersloh zugeschlagen -Êdarunter auch in Borgholzhausen. »Verstärkte Ermittlungen führten bisher nicht zu einem konkreten Tatverdacht«, teilte die Polizei gestern mit. Sie bittet darum, keine Wertgegenstände oder Bargeld in den Fächern einzuschließen. »Denn einen Tatanreiz finden die Täter allein in der Beute.« Die seit vielen Jahren immer wieder aufkeimenden Serien von Schließfachaufbrüchen verursachten immense Schäden. Daher würden sich trotz Festnahmen ganzer Banden und deren Verurteilungen andere Täter zu neuen Banden zusammen schließen.
»Auch wir predigen unseren Kunden schon seit Jahren, keine Wertgegenstände oder Bargeld in den Fächern zu lagern. Dafür gibt es besonders gesicherte Tresorfächer, die zu moderaten Preisen gemietet werden können«, betont Matthias Hauke. Denn Wertgegenstände in diesen normalen Schließfächern seien auch nicht versichert. »In diese Schließfächer gehören auch auf gar keinen Fall Scheckkarten und Pin-Nummern!« Vor zehn oder elf Jahren sei die Stadtsparkasse zuletzt Opfer von Schließfach-Aufbrechern geworden. In den vergangenen zwei Wochen wurden allein im Kreis Gütersloh vier Geldinstitute Opfer von Schließfach-Räubern - darunter in der Nacht zum 21. Dezember die Sparkasse in Verl an der Oesterwieher Straße, am Wochenende 15. bis 17. Dezember die Volksbank an der Versmolder Straße in Borgholzhausen.

Artikel vom 29.12.2006