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Menschen in
unserer Stadt
Melanie Simisker
Jahrespraktikantin

Von Spanien träume sie, sagt Melanie Simisker und blickt sehnsüchtig nach draußen, wo es regnet. Bevor sich die 17-Jährige jedoch diesen Traum erfüllen und vielleicht als Au-pair im Süden Europas arbeiten kann, absolviert sie ein Jahrespraktikum in der Jugendarbeit der Evangelischen Kirchengemeinde St. Jacobi. Seit August ist Melanie Simisker im Gemeindehaus tätig. Bis auf Freitag und Samstag. An diesen Tagen geht sie zur Schule. Sie besucht im elften Schuljahr das Berufskolleg in Halle, wo sie auch wohnt, und absolviert eine zweijährige Fachoberschulausbildung für Sozial- und Gesundheitswesen. Die Hallerin hat bereits klare Vorstellungen, was sie nach der Schule machen möchte: »Mein Berufsziel ist es, Kinderarzthelferin zu werden.«
Eigentlich wollte sich Melanie Simisker bei der Kirchengemeinde Halle bewerben. Doch eine Freundin war schneller. In Werther arbeitet die 17-Jährige eng mit Jugendreferent Volker Becker zusammen. Eine Kooperation, die von beiden Seiten als positiv empfunden wird: »Melanie nimmt mir vor allem viel Büroarbeit ab«, erzählt Becker. Melanie hilft auch dienstags in der Teestube mit und wünscht sich, dass mehr Jugendliche dieses Angebot wahrnehmen.
Die Praktikantin hofft, in diesem Jahr viel über die Arbeit mit Jugendlichen lernen zu können. Ganz fremd ist ihr diese Aufgabe nicht. Seit einem Jahr ist sie aktiv in der kirchlichen Jugendarbeit in Halle tätig, vor allem in der Jungschar. »Ich fühle mich wohl in dieser Gemeinschaft«, sagt sie und bezeichnet sich als religiös. Einmal im Monat besuche sie den Gottesdienst.
Das Praktikum ist mit unregelmäßigen Arbeitszeiten verbunden. Daran hat sich die 17-Jährige gewöhnt - auch dank eines Wochenplans, der für sie erstellt wird und ihr die Zeiteinteilung erleichtert. Welche Erwartungen hat sie an dieses Praktikumsjahr? Darüber könne sie noch nicht viel sagen, meint Melanie nach einigem Überlegen. Schließlich lägen noch sechs Monate vor ihr. Aber sie ist sich sicher, dass sie in dieser Zeit viele Erfahrungen sammeln kann, die sie nicht machen würde, ginge sie nur Tag für Tag zur Schule. Also sei die Entscheidung für dieses Praktikum bei der Evangelischen Kirchengemeinde in Werther richtig gewesen. Frauke Kanbach

Artikel vom 29.12.2006