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Patthorst prickelt im Sektkelch

Getränkehändler Henner Kesten legt eigene Schaumwein-Marke auf

Von Melanie Adelt
Steinhagen (WB). Auf das neue Jahr können die Steinhagener an Silvester mit einem ganz besonderen Sekt anstoßen: »Schloss Patthorst« heißt der Jahrgangssekt, der seit September im Getränkemarkt Kesten im Regal ganz vorn steht. Immerhin hatte Inhaber Henner Kesten höchstpersönlich die Idee zu der Eigenmarke, die eine stilvolle Zeichnung des heimischen Schlosses ziert.

Mit zwei Probierfläschchen im Gepäck klopfte Henner Kesten vor sechs Monaten an die Schlosstüre der Familie Eller-Eberstein. Denn den Sekt aus der Kellerei Layat in Trier hatte er bereits im Programm - damals allerdings noch unter dem Namen »Schloss Trier«. Von seiner Geschäftsidee waren die Schlossherren gleich angetan: Ein feiner Jahrgangssekt mit dem Namen ihres bekannten Zuhauses: »Da waren wir spontan begeistert«, erzählt Christiane Eller-Eberstein, die mit ihrem Mann Dirk und den Kindern Frederica und Thilo auf dem Schloss mitten in der Patthorst lebt.
Die Zeichnung von Schloss Patthorst, die die Eller-Ebersteins für diesen Zweck zur Verfügung stellten, schickte Getränkehändler Kesten an die Kellerei in Trier mit dem Auftrag, eigene Etiketten zu drucken. Keine Seltenheit in der Branche, wie der 54-Jährige weiß. »Auch die Fluggesellschaft Lufthansa bezieht ihre Eigenmarke, die im Flugzeug ausgeschenkt wird, aus der gleichen Kellerei.«
Ein bisschen teurer wird der Sekt zwar für Henner Kesten im Einkauf, aber in seinen Augen lohnt die Investition. »Der Trend zu lokalen Produkten ist unverkennbar«, weiß er, dass seine Kunden gerne zu Bier aus Detmold, Sprudel aus der Carolinen-Quelle oder Schnaps aus der Schlichte-Produktion greifen.
Der Sekt aus Trier mundete allerdings auch schon vorher der Kundschaft und auch dem Getränkehändler gut. Kesten: »Es soll ja nicht irgendein Sekt diesen schönen Namen tragen, sondern ein guter.« Zwar liege der Jahrgangssekt, der in den Varianten trocken und halbtrocken angeboten wird, im unteren Preissegment, könne jedoch mit hochpreisigen Sektmarken durchaus mithalten.
Mit dem »Schloss Patthorst« ist die erste Eigenmarke in den Getränkemarkt eingezogen, dass weitere Produkte folgen, will Henner Kesten aber nicht ausschließen. »Eigentlich fehlt noch ein Schloss-Prosecco«, sinniert der Getränkehändler, der sei ja im Moment sehr gefragt. »Ein Stück Steinhagener Geschichte in Form einer Flasche« nennt der 54-Jährige seine Eigenmarke nicht ohne Stolz. Und mit der wird er auch selbst das neue Jahr begießen.

Artikel vom 29.12.2006