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Lehrer-Kritik an
TWO-Beschluss

Weniger Schwimmunterricht

Von Antje Kreft
Borgholzhausen (WB). Mit den neuen Belegungsplänen im Haller Lindenbad sind viele Lehrer aus Borgholzhausen ganz und gar nicht einverstanden. Maj-Britt Lundström, Lehrerin an der Grundschule Burg Ravensberg und dort Leiterin der Sportfachkonferenz, machte ihrem Unmut gestern im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT Luft.

Im Lindenbad gilt vom 1. Februar an ein neues Öffnungszeiten-Konzept. Nur die Montage und Dienstage sind dann noch für Schulen und Vereine reserviert und nicht mehr vier Vormittage in der Woche. Der Schritt soll mehr Besucher ins Hallenbad locken. Hintergrund ist das Lindenbad-Defizit in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Die Technischen Werke Osning (TWO) als Betreiber des Bades müssen auch in den kommenden Jahren mit Mindereinnahmen aus den Geschäftsbereichen Strom- und Gasversorgung rechnen. »Die neuen Zeiten bedeuten für beide Grundschulen in Borgholzhausen erhebliche Einbußen. Wir haben jetzt nur eine Zeit für beide Schulen. Wir wissen noch nicht, wie wir das organisieren sollen«, teilte Maj-Britt Lundström mit. Schulamtsleiter Eckhard Strob hat für die Piumer Grundschulen montags die Zeit von 12.15 bis 13 Uhr im Lindenbad »gebucht«. »Ob wir dann wirklich auf 45 Minuten Badezeit kommen, ist fraglich, denn die Kinder müssen sich schließlich noch umziehen. Und das bei überfüllten Kabinen durch die Schüler aus Halle«, sagt Maj-Britt Lundström.
Eine Regelung für die Grundschüler aus Borgholzhausen steht noch nicht fest. Entweder tauschen die Schulen ihre Zeit im Lindenbad künftig im Zwei-Wochen-Rhythmus oder alle paar Monate. Lundström: »Außerdem ist die Stadt Borgholzhausen als Schulträger viel zu spät informiert worden. Wir hätten uns gewünscht, in das neue Konzept miteinbezogen zu werden«.
TWO-Geschäftsführer Detlef Wemhöner äußerte sich auf Anfrage wie folgt: »Die Zeiten sind auf alle Schulen aus Halle und den umliegenden Städten verteilt worden. Das war ohnehin schon ein organisatorischer Klimmzug. Jedem kann man es eben nie recht machen.« Den Schwimmunterricht in den Stundenplan zu integrieren, sei Aufgabe der Schulen. »Die interne Organisation der Schulen ist jetzt gefordert. Uns geht es darum, die reservierten Zeiten von Schulen und Vereinen zu konzentrieren«, erklärte Wemhöner.
Damit könne die Öffnungszeit des Lindenbades vom 1. Februar an um 25 Stunden erweitert werden. Badebetrieb ist dann mittwochs bis sonntags von 6 bis 22 Uhr.

Artikel vom 28.12.2006