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Gefunkt hat's 1956 beim Schützenfest

Goldene Hochzeit in Godelheim

Godelheim (WB). Christa und Johannes Dohmann aus Godelheim feiern das Fest der Goldenen Hochzeit an einem für solche Anlässe recht ungewöhnlichen Termin: am 26. Dezember, also am 2. Weihnachtstag.

Vor 50 Jahren, auf dem Godelheimer Schützenfest, lernten sich die beiden in der Sektbar kennen. Schnell wurde klar: Noch im Jahre 1956 sollte geheiratet werden. So fand nach der Verlobung im September die standesamtliche Trauung im November statt. Als Termin für die kirchliche Trauung wurde der 2. Weihnachtstag, zugleich der 21. Geburtstag von Christa, ausgewählt. Der Bund fürs Leben wurde in der St.-Johannes-Baptist-Kirche in Godelheim geschlossen.
Christa Dohmann, geborene Hermann, wurde am 26. Dezember 1935 in Panknin in Pommern geboren. Aufgrund der Kriegswirren musste die Familie die Heimat verlassen und flüchtete in den Westen. In Espelkamp absolvierte Christa eine hauswirtschaftliche Ausbildung, bevor in Godelheim das Ende ihrer Odyssee erreicht wurde. In der Weserbergland-Klinik sorgte sie für saubere Räume und stand an zwei Nachmittagen an der Heißmangel.
Johannes Dohmann, ein waschechter Godelheimer, wurde am 1. Januar 1934 geboren. Sein Geburtshaus am Maibach ist auch heute noch das Wohnhaus der Eheleute. Nach einigen Berufsjahren in der heimatlichen Region wechselte er zur damaligen Deutschen Bundesbahn. Durch interne Schulungsmaßnahmen wurde er zum Thermit-Schweißer ausgebildet. Seine Einsatzorte waren über das gesamte Streckennetz der Direktion Hannover verteilt. Nicht selten kam er während der Woche nicht nach Hause und übernachtete in Bahn-Wohnwagen.
Christa Dohmann pflegt vor allen in den Wintermonaten eines ihrer Hobbys: Sie häkelt und stickt kleine Tischdeckchen. Die Enkelkinder schätzen darüber hinaus die von ihr gestrickten warmen Wintersocken. Über die wöchentlichen Runden im Kreis der »Krummen Locke« lässt sich so manche lustige Begebenheit berichten. Johannes Dohmann ist seit mehr als fünfzig Jahren Mitglied im Spielmannszug Godelheim. Über viele Jahre bestimmte dieses Hobby vor allem im Sommer die arbeitsfreien Wochenenden. Eine weitere Leidenschaft ist das Doppelkopfspiel. Auch wenn er heute nicht mehr regelmäßig mitspielt, so ist er aber oft als Zuschauer bei den Spielabenden dabei.
Aus der Ehe gingen drei Töchter und ein Sohn hervor. Der Sohn verstarb leider im Alter von nur fünf Jahren. Die Mädchen haben zwischenzeitlich eigene Familien gegründet und das Jubelpaar zu siebenfachen Großeltern gemacht. Allerdings wohnt keine der Familien in Godelheim. In einem Dreieck - jeweils 50 Kilometer von Godelheim entfernt - haben sie ihr Zuhause gefunden.
Sie alle feiern am 2. Weihnachtstag mit vielen Verwandten, Freunden und Nachbarn gemeinsam mit dem Jubelpaar. Das Westfalen-Blatt schließt sich den vielen Gratulanten an.

Artikel vom 23.12.2006