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St. Martin strahlt heller
im neuen Gewand

Kirchengemeinde renoviert für 1,2 Millionen Euro

Von Bernhard Liedmann
(Text und Fotos)
Bad Lippspringe (WV). Ein besonders schönes »Weihnachtsgeschenk« hat sich kurz vor Weihnachten die Kirchengemeinde St. Martin in Bad Lippspringe gemacht: Für 1,2 Millionen Euro wird das Gotteshaus im kommenden Jahr renoviert. Davon will die Kirchengemeinde mit ihren 5050 Katholiken mehr als 400 000 Euro selbst aufbringen. Weihnachten 2007 wird dann das Fest der Ankunft des Herren in einer freundlichen und hellen Kirche gefeiert.

Mehr als 30 Jahre nach der letzten Renovierung nagt der »Zahn der Zeit« an vielen Ecken und Kanten der Kirche aus der Jahrhundertwende. So sorgte die Warmluft-Heizung für eine starke Verrußung des gesamten Innenraumes. Der Holzwurm hat zudem nicht nur den Haupt- sowie die beiden Seitenaltäre befallen, sondern auch noch einige Heiligenfiguren, so Pfarrer Georg Kersting zu der Dringlichkeit der Renovierung. Bereits seit drei Jahren sammelt die Kirchengemeinde kräftig für den Eigenanteil, bislang flossen etwa 50 000 Euro in die Kasse. Rechtzeitig zum Weihnachtsfest genehmigte das Generalvikariat auch den Zuschuss von 65 Prozent aus Kirchensteuermitteln.
Start für die zahlreichen Baumaßnahmen wird das Dreikönigsfest sein. Die Bauarbeiten dauern etwa ein dreiviertel Jahr. Auflage für den Zuschuss aus Steuermitteln war die Absicherung des Gotteshauses gegen mutwillige Zerstörungen. Im Bereich des Turmes aus dem Jahr 1599 wird deshalb wieder das Eingangsportal geöffnet. Ein Gitter zum Innenraum ermöglicht dann den Besuch und schützt zugleich. Zur Ausgestaltung der neuen »Turmkapelle« steuert vielleicht auch das Paderborner Diözesanmuseum eine neue Heiligenfigur bei.
Das Taufbecken und der Altar werden nicht zuletzt als Zeichen der »Verbundenheit« zwischen Taufe und Eucharistie in der Kirche »zusammenrücken«. Das Becken bekommt zukünftig den Platz in der Mitte der Kirche. Der Altar selbst wird hin zur Kirchengemeinde vorgezogen. Ein »zukunftsweisendes Konzept« für die kommenden Generationen, so der Bad Lippspringer Pfarrer. Im Altarbereich können dann mit Stühlen Halbkreise für kleine Gruppen eingerichtet werden. Ein kleiner Nebenraum wird zum Beicht- und Meditationsraum umgestaltet.
Hier findet auch das Glasfenster des Turmportals seinen neuen Platz. Ein behindertenfreundlicher Nebeneingang, eine Warmwasserheizung ohne Rußabgabe und Induktionsschleifen für Hörgeräteträger sowie Kniekissen sind weitere Maßnahmen in dem umfangreichen Renovierungspaket. »So bleibt die Substanz der Kirche erhalten, gleichzeitig machen wir auch einen wichtigen Schritt in die Zukunft«, freut sich Kersting auch über die Zustimmung der Gemeinde zur neuen Gestaltung.
Neben der gesamten Aufarbeitung der Innenwände runden eine neue Beleuchtung und eine neue Lautsprecheranlage das Konzept ab. Künftig soll die gesamte Innenkirche somit deutlich heller erscheinen. Auch von außen erhält das markante Gotteshaus einen neuen Anstrich, und Teile des Dachs sind ebenfalls erneuerungsbedürftig. Insgesamt zeichnet für Planung und Bauleitung der gesamten Maßnahme das Architekturbüro Danielzik, Brockmeyer und Rüting aus Bad Lippspringe verantwortlich.
Jetzt wird zunächst kräftig gesammelt, um den Eigenanteil der Gemeinde mit einem entsprechenden Darlehen zu sichern. Gespendet werden kann aber nicht nur allgemein für die Renovierung, sondern auch für einzelne Gegenstände. »Dann kann man sich vielleicht ja sagen, die eine Lampe oder die Renovierung einer Heiligenfigur habe ich persönlich gestiftet«, ermuntert der Pfarrer potentielle Spender.
Für die Zeit der Baumaßnahme wird die Kirchengemeinde ins Pfarrheim und in die Maximilian-Kirche ausweichen. Die Zahl der Gottesdienste bleibt jedoch gleich, verspricht der Bad Lippspringer Seelsorger.

Artikel vom 23.12.2006