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Immer zweimal Bescherung

Gleichstellungsbeauftragte Mirjam Drüke ist Heiligabend geboren

Von Elke Hänel
Verl (WB). »Oh, wie schrecklich! Da gibt's ja nur einmal Geschenke!« Das ist die häufigste Reaktion, wenn Mirjam Drüke verrät, wann sie Geburtstag hat. Die Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Verl ist nämlich am 24. Dezember geboren.

Sie selbst allerdings hat an diesem Datum gar nichts auszusetzen, im Gegenteil: »Zum einen kenne ich es ja nicht anders, und zum anderen bin ich dadurch immer sehr reich beschenkt worden«, erzählt das »Christkind«.
Morgens Geburtstagsgeschenke, abends Weihnachtsgeschenke, und an den Weihnachtstagen noch mehr Geschenke von Verwandten, die man an einem »normalen« Geburtstag gar nicht treffen würde: Als Kind sei es durchaus praktisch, an Heiligabend geboren zu sein, lacht Mirjam Drüke, die aus Alfen bei Paderborn stammt. »Manchmal haben wir all die Sachen gar nicht ins Auto bekommen, wenn wir auf Verwandtenbesuch waren.« Und auf den typischen Kindergeburtstag mit Kuchen, Topfschlagen und Eierlaufen brauchte die Juristin auch nicht verzichten: »Dazu habe ich einfach immer an meinem Namenstag am 12. September eingeladen.«
Als sie etwa 15 war, löste ein Sektfrühstück den Kindergeburtstag ab - und das hat inzwischen Tradition und ist für die Freunde ein fester Termin. Unmittelbar vor dem Fest seien alle schon in heiter-gelöster Stimmung und genössen das Treffen, erzählt Mirjam Drüke. Einen Riesenvorteil habe das spezielle Datum gehabt, als sie 30 geworden sei, gibt sie zu. Denn obwohl sie bei zahlreichen Aktionen, die Freunde an diesem einschneidenden Geburtstag »erleiden« mussten, oft sogar federführend dabei gewesen sei, blieb Mirjam Drüke selbst verschont. »Zum Glück, ich hatte nämlich schon arge Befürchtungen . . .«, so die Gleichstellungsbeauftragte, die zugleich für die Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde Verl zuständig ist.
Geburtstag an Weihnachten - das liegt bei den Drükes offenbar in der Familie. »Mein sechs Jahre älterer Cousin ist ebenfalls am 24. Dezember und mein Opa am zweiten Weihnachtstag geboren«, erzählt die Juristin, die an diesem Sonntag 34 Jahre alt wird. Doch das ist nicht die einzige Kuriosität in Sachen Geburtsdaten: »Meine ältere Schwester ist nämlich genauso wie ich 1972 zur Welt gekommen, aber am 3. Januar«, plaudert Mirjam Drüke aus dem Familiennähkästchen. »Sie hat übrigens mehr Probleme mit ihrem Geburtstag. Denn so kurz nach Weihnachten und Silvester hat einfach keiner mehr Lust zum Feiern.«

Artikel vom 23.12.2006