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Borussia-Fan traut Odonkor

Hochzeit mit Suzan Barka Freitag in Steinhagen

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Bünde/Steinhagen (BZ). Eigentlich wollen sie eine ganz normale Hochzeit. Wie jedes andere junge und verliebte Paar auch. Doch wenn ein Fußballstar den Bund fürs Leben schließt, dann ist eben nichts normal. Und so dürfte sich bei David Odonkor und seiner Verlobten Suzan Barka in die Vorfreude auf ihren großen Tag auch bange Erwartung vor dem Rummel mischen.

Denn Trubel ist am kommenden Freitag, 29. Dezember, zu erwarten, wenn Nationalstürmer Lukas Podolski zur Hochzeit seines Freundes in Steinhagen aufläuft. Der dritte im Bunde der ungestümen Jung-Stars der WM, Bastian Schweinsteiger, kommt nicht. Auch weitere Mitglieder des Nationalteams haben sich nicht angesagt ebenso wenig wie die spanischen Kollegen. Dafür aber werden Gäste von Davids altem Verein Borussia Dortmund erwartet.
In ganz kleinem Kreis, nur mit der engsten Familie, wird die standesamtliche Trauung im Steinhagener Rathaus gefeiert. Aufgerüstet wird das Trauzimmer wegen des prominenten Paares nicht - nicht einmal besonderen Blumenschmuck wird es geben: »Die beiden wollen keine Extras, sondern die ganz normale Zeremonie«, sagt Standesbeamtin Martina Hartsieker. Selbst fußballbegeistert wird sie sich sicherlich treffende Formulierungen für die Traurede einfallen lassen.
Um 16 Uhr treten die beiden dann in der Steinhagener Dorfkirche vor den Altar. Gemeindepfarrer Heinz-Jürgen Luckau hält den evangelischen Traugottesdienst - Der in Bünde geborene David ist evangelisch, seine Verlobte katholisch. Für die 150 geladenen Gäste werden im vorderen Teil der Kirche Plätze reserviert. Insgesamt aber finden 400 Menschen im Gotteshaus Platz, und diese Trauung ist wie jede andere auch ein öffentliches Ereignis. Jeder kann also mitfeiern. Kameras allerdings bleiben während der Zeremonie aus, macht der Pfarrer klar. »Die beiden wollen niemanden ausschließen und machen kein Geheimnis aus ihrer Trauung. Sie erwarten aber auch, dass Rücksicht genommen wird«, sagt Luckau, selbst ein Borussia Dortmund-Fan. Auch Absperrungen auf dem Kirchplatz werden sich angesichts der Gästeschar und der noch größeren Zahl an Schaulustigen nicht vermeiden lassen. »Der Kirchplatz ist keine Autogrammstunde«, so Luckau.
Enden wird der Tag in der »Klosterpforte« in Marienfeld. Dort kennt man sich mit fußballerischen Großereignissen ja bestens aus, wenn man die Bayern-Elf und Portugals Nationalteam zu seinen Gästen zählt. Einen besseren Rahmen kann es also nicht geben, wenn ein Fußballstar den Hochzeitswalzer tanzt . . .

Artikel vom 23.12.2006