23.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Verseuchtes« Gelände
erfolgreich aufbereitet

Investor plant Holzpellets-Fabrik in Borlinghausen

Von Ralf Benner
Borlinghausen (WB). Die Sanierung des drei Hektar großen Geländes des ehemaligen Holz- und Imprägnierwerkes Strasser in Borlinghausen ist am Freitag abgeschlossen worden.

Nach Angaben von Landrat Hubertus Backhaus war dies die bislang größte Flächenwiederaufbereitung im Kreisgebiet. Die Maßnahme kostete 650 000 Euro. Diese werden zu 80 Prozent durch den Altlasten-Sanierungsverband NRW (AAV) und zu 20 Prozent durch den Kreis Höxter getragen.
Auf dem insgesamt 26 000 Quadratmeter großen Areal waren sowohl der Boden als auch das Grundwasser und die Bausubstanz der ehemaligen Imprägnierhalle erheblich mit Chrom, Chromat, Kupfer und Arsen belastet. Bei der Sanierung, die sechs Wochen dauerte, wurden die Halle zurückgebaut und der belastete Boden bis zu vier Meter tief ausgehoben und durch 11 000 Tonnen Recyclingmaterial ersetzt.
Insgesamt mussten 13 000 Tonnen verunreinigte Erde entsorgt werden. Von den 1 600 Tonnen Bauschutt, die bei der Maßnahme anfielen, waren 600 Tonnen »verseucht«. Der Erfolg der Bodensanierung, die der geplanten gewerblich-industriellen Nachnutzung angepasst wurde, wird durch eine anschließende Grundwasser-Überwachung kontrolliert.
Der Biomasse-Energie-Maschinenring (BEM) in Brakel, dem 1100 land- und forstwirtschaftliche Betriebe im Kreis Höxter angeschlossen sind, beabsichtigt, auf dem Gelände im kommenden Frühjahr eine Fabrik für Holzpellets zu errichten. Geplant ist ferner die Lagerung und Aufbereitung von Holzhackschnitzeln. »Wir werden voraussichtlich 300 000 Euro in das Projekt investieren«, teilte BEM-Geschäftsführer Norbert Hofnagel dem WESTFALEN-BLATT mit. Nach Informationen dieser Zeitung könnten so auf dem zukunftsträchtigen Gebiet der erneuerbaren Energien in Borlinghausen bis zu fünf neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
»Durch die erfolgreiche Bodensanierung ist der Stadt Willebadessen eine große Last von der Schulter genommen worden«, sagte Bürgermeister Hans Hermann Bluhm. Die weitere gewerbliche Nutzung des Areals - ohne dazu Flächen »auf der grünen Wiese« ausweisen zu müssen - komme dem strukturschwachen Gebiet sehr zugute, so Bluhm.

Artikel vom 23.12.2006