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Letzter Besuch in »alter« Wache

Polizeiführungskräfte werden gehen

Versmold (igs). Es war kein großer Bahnhof, der den Landrat bei seinem traditionellen Besuch in der Versmolder Polizeiwache erwartete. Sven-Georg Adenauer gab seinen Geschenkkorb lediglich »im kleinen Kreis« ab - mit dem Dank für die Arbeit im zurückliegenden Jahr. Und mit dem Versprechen, dass sich,Êsollte sich durch die anstehenden Einschnitte in der Versmolder Wache eine »Schieflage« ergeben, diese wieder beseitigt werde.

Lediglich der Wachhabende Jürgen Flagmeier und Kripo-Chef Achim Milde nahmen das Dankeschön des Landrats entgegen - viele Kollegen waren unterwegs oder für den abendlichen Sondereinsatz eingeplant und daher morgens noch nicht im Einsatz. Die Wache, die Adenauer im kommenden Jahr besuchen wird, wird eine andere sein: Die landesweite Umstrukturierung der Polizei bedeutet für Versmold, dass vom 1. Februar an - nicht wie zunächst geplant schon vom 1. Januar an -Ê die Wache nicht mehr durchgehend in der Zeit von 22 bis 7 Uhr besetzt ist. Statt bislang 24 sind künftig nur noch 17 Beamte für die Besetzung der Streifenwagen und der Wache in Versmold stationiert. Auch die Kriminalpolizei in Versmold wird personell bluten und nicht mehr eigenständig sein -Êfünf der bisher neun Kripo-Beamten und eine Angestellte gehen. Auch Jan Bobe, erst vor einem Jahr als Nachfolger von Karl-Heinz Splett nach Versmold gekommen, wird nicht mehr Leiter der Polizeiwache, Joachim Milde nicht mehr Leiter der Kripo sein. Beide haben sich auf andere Stellen beworben, bestätigte gestern Polizeidirektor Karsten Fehring, der mit Adenauer in die Wache kam. Über die Neubesetzung der Wachleiterstelle soll im kommenden Monat entschieden werden.
Adenauer und Fehring hatten die Veränderungen damit begründet, künftig ein Mehr an Sicherheit zu erreichen, indem mehr »Personal auf die Straße« komme. Dass Bürger den Umstand, dass die Wache nachts nicht mehr durchgehend besetzt ist, als ein Minus an subjektivem Sicherheitsgefühl begreifen -Êdafür äußerten Fehring und Adenauer durchaus Verständnis: »Doch wer kennt denn schon die Nummer der Wache vor Ort?« Ein »eiserner Schutzmann«, eine Gegensprechanlage mit direkter Leitung nach Gütersloh, soll demnächst vor der Versmolder Wache installiert werden. Was diese Installation kostet? »Material ist immer günstiger als Personal«, antwortet Fehring. Dass sich die Umsetzung um einen Monat verschiebe, liege auch daran, dass die nötigen Personalveränderungen, die für die Beamten auch Dienstortwechsel bedeuten, sozial verträglich gestaltet werden sollten, erklärte Fehring.
Den Dank für die geleistete Arbeit der Stadt überbrachte gleichzeitig Fachbereichsleiter Hans-Jürgen Matthies: Die von Stadt und Polizei gelebte Ordnungspartnerschaft habe in den vergangenen Jahren sehr gut funktioniert - das solle auch in Zukunft so bleiben.

Artikel vom 22.12.2006