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Matthies setzt Hoffnung
in neue Handy-Ortung

Landrat Adenauer dankt Team der Rettungswache

Versmold (mapu). Auf manch einer Polizeistation wehte Landrat Sven-Georg Adenauer auf seiner alljährlichen Dankestour wegen des Unmuts über die Polizeireform ein eisiger Wind entgegen (siehe auch nebenstehender Bericht). Herz erwärmend wurde der Dienstherr hingegen auf der Versmolder Rettungswache empfangen, wo er Präsente für die geleistete Arbeit verteilte.
Und im Vergleich zum Vorjahr hatten die hiesigen Lebensretter einige Notfallfahrten und Rettungstransporte mehr zu absolvieren: Ende des Jahres werden 1514 Einsätze in der Versmolder Bilanz stehen - eine Steigerung um 6,9 Prozent. »Ein Wert, der jedoch nichts über die geleisteten Dienste aussagt. Ihre Arbeit ist eine der herausragenden Leistungen, die wir im Kreis Gütersloh für unsere Bürger erbringen«, würdigte der Landrat den Einsatz der Rettungskräfte »Gerade hier in Versmold funktioniert die Zusammenarbeit mit Stadt und Wache vorbildlich.«
Als »absolut gelungen« könne man auch das seit bald vier Jahren installierte Notarztsystem Versmold/Harsewinkel bezeichnen. Hier sorgen die schnellen Spezialisten des Versmolder Krankenhauses und des St. Lucia-Hospitals in Harsewinkel tagsüber für eine flächendeckende Versorgung, während nachts, an Wochenenden und Feiertagen die Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin aus Hövelhof den Dienst schiebt. Das Notarztsystem wird am Ende des laufenden Jahres voraussichtlich 1046 Einsätze gefahren haben.
Stolz präsentierte Adenauer mit der Handy-Ortung eine brandneue Form, um einen Unfallort ausfindig zu machen: »Wir sind nach Berlin einer der ersten Kreise Deutschlands, die dieses neuartige System einführen.« So soll es den Einsatzkräften künftig durch eine Software der Björn-Steiger-Stiftung möglich sein, den Ort ausfindig zu machen, von woher ein Notruf mit einem Mobiltelefon kommt. Bei modernen Handys mit GPS-Technik könne die Ortung auf zehn Meter genau erfolgen. Bei älteren Modellen begrenzt sich der Bereich auf einen Kilometer.
»Gerade für uns als Flächengemeinde kann diese Funktion die entscheidenden Sekunden bringen«, malte sich Fachbereichsleiter Hans-Jürgen Matthies schon einmal das Szenario aus, wenn ein Ortsunkundiger auf einer Landstraße zwischen den Orten in einen Unfall verwickelt ist, jedoch keinen Anhaltspunkt in der Umgebung nennen kann.
Aus Datenschutzgründen ist es indes erforderlich, die ausschließlich von den Rettungskräften zu nutzende Handyortung beim nächsten Vertragsabschluss zu genehmigen oder ab sofort unter % 0800 / 10 11 59 9 freischalten zu lassen. Lediglich wenn ein Anrufer sich nicht mehr artikulieren kann, gilt der Grundsatz »Not kennt kein Gebot«. Die Handyortung ist für die Bürger kostenlos.

Artikel vom 22.12.2006