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Weihnachtsausgabe der »Warte« ist jetzt erschienen

Kriegsbriefe von 1944 des Rekruten Wilhelm Kuhne an einen Schulkameraden als zeitgeschichtliche Zeugnisse


Warburg (WB). Pünktlich zum Weihnachtsfest ist das neue Heft der »Warte» erschienen. Einen Themenschwerpunkt bildet das Kunsthandwerk: Kann man Licht gestalten? Man kann! Die Fotografin Annette Fischer, die in der »Warte« schon häufiger mit eindrucksvollen Bildreportagen vertreten war, hat den Mitarbeitern der Paderborner »Glasmalerei Peters« bei ihrer Arbeit über die Schulter geschaut. Wieder einmal ist es Fischer gelungen, den Lesern ein Kunsthandwerk in Wort und Bild näherzubringen.
Eine durchaus spektakuläre Wiederentdeckung bietet der Beitrag von Josef Timmer, der sich mit dem Buchbinder Hermann Pommer (1859-1919) beschäftigt. Pommer hat eine Reihe von meisterhaften Bucheinbänden geschaffen, die den Vergleich mit den bekannten Prachteinbänden aus der Zeit des Historismus keineswegs scheuen müssen.
Die übrigen »Warte«-Beiträge decken wiederum ein weites inhaltliches Spektrum ab: Die Historikerin Karina Becker hat sich mit der Frage beschäftigt, was Sprache über die Konfession aussagen kann. Sie erläutert dies am Beispiel des Taufsteins in der Stiftskirche St. Saturnia in Neuenheerse. Der Archäologe Daniel Bérenger erinnert an den renommierten Steinzeitforscher Klaus Günther, der vor kurzem verstorben ist und der gerade in der hiesigen Gegend alt- und mittelsteinzeitliche Fundplätze - unter anderem auch in Warburg - erforscht hat.
Sylvia Genenger hat ein ausführliches Porträt der Stadtarchäologie Höxter beigesteuert, die in diesem Jahr ihren 20. Geburtstag feiern konnte. Weitere Beiträge beschäftigen sich mit der Verkehrsinfrastruktur im südlichen Ostwestfalen oder mit dem »Walddichter« Hannes Tuch, der lange Jahre im Kreis Höxter zuhause war.
Der langjährige Rektor der »Katholischen Landvolkshochschule »Anton Heinen« in Hardehausen, Wilhelm Kuhne, hat eine Reihe von Briefen beigesteuert, die er als blutjunger Rekrut 1944 an einen Schulkameraden geschrieben hat und die zeugnishafte Einblicke in die Zeit des Zweiten Weltkrieges vermitteln.
Es fehlen nicht der von Hermann Multhaupt betreute Literaturteil sowie mehrere Buchbesprechungen. Die Beiträge sind wie immer mit zahlreichen, teils farbigen Abbildungen versehen. Die Herbst-Ausgabe der »Warte« ist im Buchhandel oder bei der Geschäftsstelle in Büren (Lindenstraße 12, 33142 Büren, Telefon 02951/970220) erhältlich.

Artikel vom 23.12.2006