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Von Michael Delker

Gütersloher
Wochenschauer

Abschied von der stillen Nacht


Gütersloher pflegen am Heiligen Abend ihre eigenen Traditionen. Nach Kirchgang, gutem Essen und Bescherung füllen sich spätestens ab 23 Uhr wieder die Straßen. Besonders die jungen Leute strömen in die Innenstadt, um beim »Turmblasen« am ESG Freunde zu treffen und anschließend bis in die Morgenstunden zu feiern. Wer die Weberei aufsuchen möchte, sollte ein dickes Fell besitzen. Gedränge und Geschiebe gibt es hier in alkoholgeschwängerter Luft inklusive. In den meisten Kneipen sieht es nicht anders aus. Für die Gastronomen zählt der Heilige Abend zu den umsatzstärksten Tagen im Jahr. Stille Nacht, heilige Nacht - das war einmal. Heute dröhnt aus den Lautsprechern Disco-Musik. Für das Fest der Familie bleiben nur wenige Stunden Zeit. Schade eigentlich. Es gibt weitere 364 Tage im Jahr, die genügend Raum zum lautstarken Feiern bieten.

Artikel vom 23.12.2006