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»Stolperstein« versetzt

Eigentümergemeinschaft hatte sich beschwert


Bielefeld (MiS). Der »Stolperstein« vor dem Haus Oelmühlenstraße 105 ist gestern Nachmittag umgesetzt worden. Er befand sich irrtümlich auf dem Grundstück des Hauses, dessen Eigentümergemeinschaft auf die Umsetzung bestanden hatte (das WESTFALEN-BLATT berichtete).
Der Kölner Künstler Gunter Demnig hatte die bundesweite »Stolperstein«-Aktion initiiert. Die vor den früheren Wohnadressen eingelassenen Steine sollen an das Schicksal von Opfern des Nationalsozialismus erinnern. In Bielefeld gibt es bisher 30 solcher »Stolpersteine«. »Für weitere 50 haben sich bereits Paten gemeldet«, sagt Eva Hartog, Organisatorin der Aktion. Der »Stolperstein« vor dem Haus Oelmühlenstraße 105 war erst im Oktober verlegt worden und erinnert an Eduard Gaus, der an dieser Adresse gewohnt hatte. Er war wegen Hochverrats verurteilt worden und kurz vor Kriegsende im Zuchthaus Werl an den Haftfolgen gestorben.
Formal ist die Eigentümergemeinschaft im Recht. Doch traf ihre Reaktion bei den Organisatoren der »Stolperstein«-Aktion auf Unverständnis. Bürgersteig und Privatgrund sind vor dem Gebäude nicht klar getrennt.

Artikel vom 20.12.2006