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Zusammenlegung spart Stellen

Deutsche Post plant Abbau von vermutlich 800 bis 1000 Arbeitsplätzen

Bonn (dpa). Die Deutsche Post schließt bei der geplanten Zusammenlegung des Paketgeschäfts mit dem Briefdienst im Inland einen Stellenabbau nicht aus. Es sei aber noch zu früh, um Zahlen zu nennen, sagte Post-Sprecher Dirk Klasen gestern in Bonn. Das »Hamburger Abendblatt« berichtete, dass 800 bis 1000 Stellen wegfallen könnten.

»Wir fangen erst im Januar an, konkret über die Maßnahmen zu sprechen. Die Einsparung von Stellen ist deshalb Mitte Dezember noch nicht zu beziffern«, sagte Klasen. Die Zahl von 3000 bedrohten Stellen, die die Postgewerkschaft DPV KOM in der vergangenen Woche genannt hatte, sei allerdings »völlig frei erfunden«. Diese Gewerkschaft vertrete nur eine kleine Zahl von Post-Beschäftigten und sei auch nicht an den Tarifverhandlungen beteiligt.
Ziel der einschneidenden Umstrukturierung seien vor allem eine Qualitätsverbesserung, aber auch Kostenersparnisse, sagte Klasen. »Dabei spielt Stellenabbau eine Rolle, den man nie ausschließen kann und der wohl vielfach das Management betreffen wird.« Etwa in den Bereichen IT, Personalwesen oder Controlling könnten Aufgaben zusammengelegt werden, da Paketgeschäft und Briefdienst kaum unterschiedlich seien.
Im Post-Konzern sind 18 000 Mitarbeiter im Paketgeschäft tätig, 17 000 sollen künftig zum Briefdienst gehören, der derzeit 160 000 Mitarbeiter zählt. Die anderen 1000 Mitarbeiter würden dem Express-Bereich zugeordnet.
Da ein seit drei Jahren laufender Beschäftigungspakt noch bis März 2008 gelte, sei eine betriebsbedingte Kündigung für hierunter fallende Beschäftigte ausgeschlossen. Führungskräfte fielen nicht unter die Vereinbarung.
Die zum Briefbereich hinzukommende Paketsparte hat einen Umsatz von 2,6 Milliarden Euro. Durch ihn erhöht sich nach Post-Angaben der Gesamtumsatz Brief auf 15,5 Milliarden Euro.

Artikel vom 19.12.2006