23.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Dehn-Übungen
sind eine Folter«

Schüler-Kommentare untersucht

Paderborn (WV). Zum sechsten Mal wurde bei einer Festveranstaltung der Preis der Paderborner Sportwissenschaft, gestiftet von der Sparkasse Paderborn, verliehen.

In diesem Jahr ging der Preis zum einen an Eva Natus, die Lehramt Gymnasium studiert hat und bei Prof. Dr. Wolf-Dietrich Brettschneider vom Department Sport und Gesundheit der Fakultät für Naturwissenschaften eine hervorragende Abschlussarbeit zum Thema »Schüler im Sportunterricht - Analyse relevanter Themen des Sportunterrichts aus Schülersicht« vorgelegte. Zum anderen erhielt ihn eine Gruppe von sechs Studierenden, die Einzelarbeiten zu ein und demselben Thema verfassten: »Kontext-Interferenz-Effekte beim Teilbelastungstraining mit Unterarmgehstützen«. Betreut wurden die Arbeiten (das WV berichtete bereits über das Projekt) von Prof. Dr. Norbert Olivier, Leiter der Bewegungs- und Trainingswissenschaft in Zusammenarbeit mit Privatdozent Dr. Thomas Jöllenbeck, der in Bad Sassendorf das Institut für Biomechanik leitet. Dotiert waren beide Preise mit je 500 Euro. Außerdem wurden drei Spitzensportler geehrt: Lilly Schwarzkopf (Siebenkampf), René Hördemann (Duathlon) und Daniel Lieneke (Basketball-Bundesliga).
Den Sportunterricht hat Eva Natus genau unter die Lupe genommen, und zwar aus Schülersicht. Etwa 1000 Kommentare von Schülern hat die angehende Gymnasiallehrerin analysiert. Dabei wurden erstaunliche, zum Teil nur eingeschränkt verwertbare Kommentare zusammengetragen: »Die Dehnübungen in unserem Sportunterricht sind Folter.« Oder: »Unsere Sportlehrerin benötigt ganz dringend einen neuen Trainingsanzug.« Für ihre Arbeit erhielt Eva Natus bereits den Preis des Paderborner Lehrerausbildungszentrums (PLAZ). Bevor sie mit dem Referendariat beginnt, macht sie erst einmal Skiurlaub: »Da sind die 500 Euro des Preises der Paderborner Sportwissenschaft doch gut investiert.«
Die außerordentliche Leistung, die Spitzensportler vollbringen, würdigte anschließend Prof. Dr. Wolf-Dietrich Brettschneider.

Artikel vom 23.12.2006