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Zuverlässig wie
ein VW-Käfer

Leichtathletik: Wolfsburger gewinnt

Von Hans-Heinrich Sellmann
und Sören Voss (Fotos)
Borgholzhausen (WB). Sie laufen und laufen und laufen. Der Weihnachtscross des LC Solbad Ravensberg ist fest in Wolfsburger Hand. Nachdem sich Ulrich Petri im Vorjahr als künftiger Wolfsburger in Pium den Wintercup-Sieg sicherte, gewann über die 16 Kilometer dieses Mal sein neuer Vereinskollege Sascha Diehr. Die »VW-Athleten« - zuverlässig wie Käfer.

Nicht minder beständig ist in diesem Jahr die Dissenerin Ilona Pfeifer. Den Wintercup hat sie bereits in der Tasche, und auch gestern wurde sie ihrer Favoritenrolle gerecht. Mit mehr als zwei Minuten Vorsprung auf Hermannslaufsiegerin Kirsten Heckmann erreichte sie das Ziel im Ravensberger Stadion (1:02:06 Std.). »Das war ein schöner Abschluss für mich. So eine Art auslaufen«, sagte die gebürtige Weißrussin und verabschiedete sich in den Weihnachtsurlaub gen alte Heimat. Die letzte Etappe des Wintercups, den Silvesterlauf in Gütersloh, lässt sie sausen. Schnellste Starterin aus dem Altkreis war gestern Christina Lueck in 1:14:08 Std. auf Platz neun. Annemarie Bluhm-Weinhold gelang in der W35 der einzige Altersklassensieg (1:15:34).
Die Männer-Konkurrenz hatte Sascha Diehr spätestens ab Kilometer vier sicher im Griff. An der ersten Steigung trat er an, Lokalmatador Jörn Strothmann und der Duisburger Magnus Kreth konnten nicht folgen. »Solche Hügel haben wir in Wolfsburg natürlich nicht. Aber Bergläufe mache ich halt sehr gerne«, sagte der Sieger, den Uli Petri zu dem Trip an den »Teuto« überzeugt hatte und der bestimmt nicht zum letzten Mal in Pium war: »Sehr anstrengend, aber richtig schön. Ich komme wieder.«
Bergspezialist Jörn Strothmann war trotz der erneuten Niederlage beim Weihnachtscross rundum zufrieden. »Ich habe letzte Woche wenig trainiert. Und das war genau das richtige Mittel.« Der Borgholzhausener hatte sich vorgenommen, solange wie möglich mit der Spitze mitzuhalten (»Ich kannte die beiden ja nicht. Wusste nicht, was mich erwartet.«) und im Falle des Abreißens sein Rennen zu laufen. »Hat alles gut funktioniert. Auch die Bedingungen waren okay.« Bruder Dirk machte dagegen im Ziel einen etwas ratlosen Eindruck. Der Vorjahressieger hatte gestern keine Chance, fand nie ins Rennen: »Ich war die ganze Zeit über etwas träge. Vielleicht hatte es mit meiner Erkältung aus der letzten Woche zu tun.«

Artikel vom 18.12.2006