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Eigentlich eine glatte
Nullnummer

Nur Schalke trifft

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Eine »2« verdienten sich beim 1:0 (0:0)-Sieg des FC Schalke 04 bei Arminia Bielefeld am Samstag nur die Zuschauer. Fast schien es sogar, als bereite die euphorisches Sangesstimmung, die sich von der 60. Minute an auf den Rängen verbreitete, den 22 Akteuren unten auf dem Rasen doch ein schlechtes Gewissen.

Denn plötzlich nahm die Partie, die bis dahin insbesondere von Schalker Seite dicht an der fußballerischen Armutsgrenze geführt worden war, Fahrt auf. Kuceras Kopfball (62.) hätte die Führung bedeuten können, und bei Panders Freistoß (67.) an den Pfosten sah Hain erstmals nicht gut aus. Ob sechs Minuten später Ndjeng abseits war, konnte der Ex-Paderborner selbst nicht sagen. Dann schlug der Favorit zu: Der eingewechselte Bajramovic (82.) köpfte den Ball ins Tor -Êunter Mithilfe der Bielefelder Masmanidis, der den Schützen gewähren ließ, und Hain, der auf der Linie blieb und im kurzen Eck überrascht wurde.
Für Arminias Ndjeng, erstmals über 90 Minuten im Erstligaeinsatz, war allein der Treffer der kleine, große Unterschied: »Die machen aus drei Chancen ein Tor, wir aus vier oder fünf Möglichkeiten keins. Das Ergebnis spricht auch für die Klasse des Gegners.«
Und dafür, dass die herbstmärchenhaften Arminen nun der winterlichen Ruhe dringend bedürfen. Böhme, Wichniarek, selbst der bemühte Zuma - im Vorwärtsgang laufen sie viel zu oft neben der Spur. Weil aber alle Arminen ihre Defensivarbeiten mit Hingabe erfüllen, laufen die Partien, wie sie zuletzt gelaufen sind: Null Tore in den jüngsten drei Heimspielen, null Siege in fünf Spielen seit dem 19. November. Wenn dann noch ein schwacher Schiedsrichter wie Lutz Wagner die beste Chance vor der Pause (Ndjeng/32.) unter Missachtung jeglicher Vorteilsregeln abpfeift, ist es aber auch sehr schwer, ein Tor zu erzielen.

Artikel vom 18.12.2006