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Christ wieder im Amt

Jugendhandball: Wende im Brockhagener Trainerstreit

Von Stephan Arend
Steinhagen-Brockhagen (WB). Matthias Christ bleibt nun doch Trainer der Brockhagener Oberliga-Jungen. Nach turbulenten Tagen mit kontroversen Diskussionen, Erpressungsvorwürfen und einem anonymen Brief (WB vom 11. Dezember) soll nun wieder Ruhe ins Handballdorf einkehren.

Damit nahm der Vorstand seine Entscheidung zurück, den Vier-Jahres-Vertrag des Trainers im Sommer 2007 vorzeitig zu beenden. Nach diesem Entschluss hatte der Coach seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Ex-Betreuer und Spielervater Fred Diestelkamp hatte zuvor Druck auf die Entscheidungsträger des Vereins ausgeübt, sich von Christ zu trennen. Der Vorwurf: Fast ausschließlich negative Kritik habe den Jugendlichen den Spaß am Handball verleidet. Im anderen Fall hatte das Ehepaar Diestelkamp angekündigt, die Mitarbeit im Orga-Team des Handball-Sommerfestes zu beenden.
In einer Versammlung am Freitagabend stärkten die meisten Spieler-Eltern Matthias Christ den Rücken. »Sie haben ihm bescheinigt, ein guter Trainer zu sein und deutlich gemacht, dass sie das Vorgehen des Vereins nicht in Ordnung finden.« TuS-Vize Harry Godt und seine Vorstandskollegen handelten umgehend, suchten sofort den Kontakt zu Christ. Dieser erklärte sich bereit, seine Trainertätigkeit am heutigen Montag wieder aufzunehmen und seinen Vertrag auch über diese Saison hinaus zu erfüllen. »Die Leute haben sich für mich eingesetzt. Dann bin ich der Letzte, der Nein sagt. Ich mache dort weiter, wo ich vor drei Wochen aufgehört habe«, so Christ im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Der Coach betont, dass für ihn die Geschichte damit aus der Welt sei und er alle Kinder so behandeln werde als sei nichts gewesen.
»Wir haben eingesehen, dass wir einen Fehler gemacht und mit unserer Entscheidung gegen Matthias Christ nicht im Sinne der Spieler gehandelt haben.« Harald Godt betont, dass der Vorstand aus dieser Trainerdiskussion seine Lehren gezogen hat: »Wir werden uns bei Entscheidungen nicht mehr unter Druck setzen lassen, werden das Ohr noch näher an den Mannschaften haben, um frühzeitig reagieren zu können. Probleme müssen sofort angesprochen werden und dürfen sich nicht aufstauen.«
Godt, selber im 20-köpfigen Organisationsteam des Handball-Sommerfestes tätig, liegt am Herzen, dass auch das Ehepaar Diestelkamp weiterhin am Ball bleibt: »Ich hoffe im Sinne des Vereins und des Turniers, dass die beiden weitermachen.« Dazu Fred Diestelkamp: »Darüber werden wir uns in aller Ruhe Gedanken machen.«

Artikel vom 18.12.2006