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Drei Festnahmen im »Landhaus«

Razzia von drei Behörden: Zwei Nigerianerinnen sitzen in Abschiebehaft

Von Annemarie Bluhm-Weinhold und André Best
Steinhagen (WB). Razzia im »Steinhagener Landhaus«: Mit der großangelegten Gemeinschaftsaktion gingen drei Behörden dem Verdacht auf Schwarzarbeit und einen nicht-genehmigten Gaststättenbetrieb nach. 25 Personen wurden überprüft, drei festgenommen.

Das teilte das Hauptzollamt Bielefeld am Freitag mit. Die Maßnahme selbst, an der auch die Kreispolizei Gütersloh und das Staatliche Amt für Umwelt und Arbeitsschutz OWL beteiligt waren, hatte bereits am vergangenen Samstag in den Abendstunden stattgefunden. Zwei Nigerianerinnen, beide 32 Jahre alt, wurden wegen illegaler Beschäftigung festgenommen und befinden sich nun in Abschiebehaft, teilte die Polizei auf Nachfrage des WESTFALEN-BLATTes mit.
Eine der beiden war bereits zur Abschiebung ausgeschrieben und wollte sich mit einer falschen Passkopie ausweisen. Ihre Personalien sind inzwischen auch ermittelt. Die andere Frau hatte ebenfalls versucht, sich mit einem Reisepass mit falschen Personalangaben auszuweisen.
Ein 48-Jähriger wurde ebenfalls zunächst festgenommen, befindet sich inzwischen aber wieder auf freiem Fuß. Der Mann ohne festen Wohnsitz wurde bereits per Haftbefehl von der Staatsanwaltschaft Hannover gesucht. Denn gegen ihn lag ein Vollstreckungsbescheid vor. Er beglich noch vor Ort in der Bar die »offene Rechnung« und war damit entlassen.
Neben den drei Verhaftungen durch die Polizei verhängte der Zoll zudem Bußgelder gegen drei der Beschäftigten. Zwei erhalten Sozialleistungen und hatten ihre Arbeit in der Nachtbar nicht angezeigt. Einer Osteuropäerin, die im »Steinhagener Landhaus« als Tänzerin auftrat, fehlte die nötige Arbeitserlaubnis.
Das Staatliche Amt für Arbeitsschutz hat den Verdacht, dass in dem Nachtclub eine Gaststätte ohne die erforderliche Erlaubnis betrieben wird, teilte das Hauptzollamt weiter mit. Die Ermittlungen dauern an.

Artikel vom 16.12.2006