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Steinhagen raubt Gegner den letzten Nerv

Frauenhandball: Hörste hat Spitzenreiter am Rand einer Niederlage - Brockhagen bietet lange Zeit Paroli

Altkreis (mb). Es geht aufwärts mit den Frauenhandball-Verbandsligisten Spvg. Steinhagen und TG Hörste: Die Cronsbach-Combo feierte einen weiteren Heimsieg, die Rothosen zeigten beim Tabellenführer eine starke Leistung.

Verbandsliga: Spvg. Steinhagen II - HSG Hüllhorst 22:17 (13:10). Noch vor drei Wochen wurde Steinhagen als Tabellenletzter zum Abstiegskandidaten Nummer eins abgestempelt. Doch nach dem zweiten Heimsieg in Folge gegen den Rangsiebten Hüllhorst darf der Gastgeber mehr denn je auf den Klassenerhalt hoffen. Lagen in den ersten 15 Minuten stets die Gäste mit einem Tor in Front, drehte die Spvg. - angetrieben durch die überragende Torhüterin »Kiki« Wolf - den Spieß mit vier Toren in Serie zum 10:7 (20.) um.
In Durchgang zwei profitierte Hüllhorst von einer Siebenmeterflut, glich zum 16:16 (42.) aus. Es folgte eine siebenminütige Durststrecke, in der beide Tore fest vernagelt waren. Eine Auszeit von Steinhagens Coach Christoph Lewanzik beendete jedoch die Schwächeperiode. Sein Team kam wie verwandelt zurück aufs Feld, sorgte mit sechs Treffern in Folge (22:16) für die Entscheidung und raubte dem Gegner den letzten Nerv: Eine HSG-Akteurin (3x2 Minuten) und der Hüllhorster Trainer (Meckern) sahen zeitgleich »rot« (56). Christoph Lewanzik war es egal: »Im Moment spielen wir wirklich befreit auf. Schade, dass jetzt Pause ist«, kommt ihm Weihnachten aus sportlicher Sicht ungelegen.
Tore: Ellerbeck (5), Terzi (4), Strangmann (3), Hoheisel, Wessels, Wehmuth (je 2), Schnadwinkel (2/2), Lochmüller (1/1) und Hagemann.
HSG Blomberg-Lippe II - TG Hörste 30:27 (16:11). Ein Blick auf das Endresultat sagt alles aus: Die TG hat die drohende Klatsche bei der Bundesliga-Reserve der HSG mehr als vermieden, schnupperte lange Zeit sogar an einer Sensation. Coach Sebastian Ehlers machte zwei Gründe aus, weshalb seine Mannschaft als Verlierer vom Platz ging: »Wir hatten Blomberg am Rand einer Niederlage. Ohne unseren 0:8-Fehlstart und die beiden schlechten Schiris hätten wir hier gepunktet.«
Hörste begann mit alter Schwäche, handelte sich frühe Gegenstöße ein und musste wieder einem Rückstand (0:8/10.) hinterherlaufen. Die Gäste kämpften sich aber zurück in die Partie, ließen sich weder durch die unberechtigte rote Karte gegen Daniela Otten (52.) noch durch Bianca Grüntkemeiers Verletzung (54.) einschüchtern. Erst als die Unparteiischen beim Stand von 30:27 (58.) einen verwandelten Flottmann-Siebenmeter zurückpfiffen, war die Partie entschieden. Sebastian Ehlers sauer: »Dani Berheide soll zu früh in den ÝNeunerÜ gelaufen sein. Sie stand aber bei mir an der Bank.«
Tore: Otten (9), Flottmann (7/2), Berheide (3), Arlitt, Sandweg (je 2), Bzdega (2/1), Reinberger und Grüntkemeier.
Landesliga: TuS Brockhagen - DJK Everswinkel 15:21 (8:11). »Wir sind froh, wenn wir nächstes Jahr gegen die nicht mehr anzutreten brauchen«, TuS-Coach Karsten Koch ärgerte sich über das arrogante Auftreten des Aufstiegsanwärters. »Die werden in der Verbandsliga mit den Schauspielereien und Unsportlichkeiten schon ein blaues Wunder erleben«, prophezeite Koch den Gästen. Seinem Team machte er keinen Vorwurf: »Wir haben voll dagegen gehalten und dem Tabellenführer lange Paroli geboten.«
Tore: Brinkhoff (5/2), L. Peveling (3), Matschulla (3), Krahner (2), Lipka-Koch, Schlüppmann.

Artikel vom 18.12.2006