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Klares Ja zum Jugendzentrum

Für 2007 steht die Finanzierung

Von Stefanie Hennigs
Versmold (WB). Das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Versmold sagt laut und deutlich »Ja« zum Jugendzentrum Westside. Die Kirche will trotz großer Finanzprobleme im kommenden Jahr den Trägeranteil übernehmen, den sie gerne an die Stadt übertragen hätte.

72 Prozent der Kosten für das Jugendzentrum trägt die Stadt bereits, noch einmal knapp 21 500 Euro - den bisherigen Anteil der Kirche -Êebenfalls zu schultern hatte die Politik jedoch gestern noch einmal in der Ratssitzung mit Hinweis auf die städtische Finanzmisere abgelehnt. »Das Presbyterium hat am Mittwoch einstimmig beschlossen, dass wir zumindest 2007 so weitermachen wie bisher. Wir wollen auch in Zukunft den Umfang und die Qualität der Kinder- und Jugendarbeit erhalten«, erklärte Presbyteriumsvorsitzender Pfarrer Ulrich Potz gestern auf Anfrage des VERSMOLDER ANZEIGERS. »In Zusammenarbeit mit der Stadt werden wir das kommende Jahr nutzen, um miteinander zu schauen, wie wir für das Jahr 2008 zu einer Anteilminderung kommen.« So soll auch verstärkt nach Fördertöpfen als zusätzliche Finanzierungsquelle gesucht werden. Ziel sei dabei, dass das Jugendzentrum weiterhin in kirchlicher Trägerschaft bleibe.
»Mit dem Angebot im Jugendzentrum und dem CVJM-Heim, das wir zu 100 Prozent finanzieren, erreichen wir wöchentlich 1000 Jugendliche«, untermauert Potz mit dieser Zahl, dass die Kirche der Jugendarbeit trotz wegbrechender Kirchensteuereinnahmen in der Gemeindearbeit einen wichtigen Stellenwert zuschreibt.
Einen konkreten »Sparposten«, um den Jugendzentrum-Trägeranteil zu zahlen, gibt es laut Potz nicht. Bis 2010 erwartet die Gemeinde, dass nur noch 50 Prozent der bislang verfügbaren Steuermittel zur Verfügung stehen. Um Kosten zu sparen, suchen sechs Arbeitsgruppen an Einsparungspotenzialen und neuen Konzeptionen. Einige der Sparmaßnahmen: der Loxtener Pfarrbezirk wird aufgelöst, das Jugendheim in Peckeloh wurde verkauft, auch das Pfarrhaus in Loxten steht zum Verkauf. In Peckeloh wurde die Zahl der Gottesdienste vom wöchentlichen auf einen zweiwöchigen Rhythmus gekürzt.

Artikel vom 15.12.2006