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Bei Kapellen-Sanierung ist Hilfe nötig

257 000 Euro nötig für Wiederherrichtung der Kapelle auf dem Friedhof - Anfrage an Stadt

Borgholzhausen (ak). Die Friedhofskapelle in Borgholzhausen bedarf laut evangelischer Kirchengemeinde dringend einer Sanierung. Dafür sind insgesamt 257 000 Euro erforderlich. Die Gemeinde erhofft sich eine finanzielle Unterstützung von der Stadt.

In einem Antrag vom 16. Oktober hatte sich die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde an die Stadt gewandt und darin um Förderung gebeten. Das Thema wurde in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses diskutiert. Die Gemeinde erhofft sich nicht aufgrund etlicher Bauschäden nicht nur eine Renovierung der Kapelle, sondern auch den Neubau einer Eingangsüberdachung.
Zur Entspannung der Verkehrssituation im Umfeld des Friedhofs wird außerdem eine zusätzliche Parkplatzfläche in Größe von 700 Quadratmetern angestrebt. Für alle Maßnahmen - Sanierung, Überdachung und Parkplatz - würden inlusive 19 Prozent Mehrwertsteuer Kosten in Höhe von 340 000 Euro anfallen. Daran würde sich die Kirche mit 121 400 Euro beteiligen. Die Stadt ist aufgefordert, sich mit 218 600 Euro (64,3 Prozent) zu beteiligen, da das Friedhofswesen eine kommunale Aufgabe ist. Ohnehin haben Kirche und Stadt viele Berührungspunkte, gerade in Borgholzhausen. Dazu gehören unter anderem Kindertageseinrichtungen, Jugendarbeit, die offene Ganztagsgrundschule, das Familienzentrum und die Bibliothek.
Die Friedhofskapelle in Borgholzhausen ist in den Jahren 1961/1962 für 131 000 Mark errichtet worden, die Stadt beteiligte sich damals mit 45,8 Prozent. 1989 warenumfangreich Sanierungsarbeiten notwendig, die die Stadt mit 200 000 Mark unterstütze (66,7 Prozent). Einen Förderantrag seitens der Kirchengemeinde zur Erweiterung der Parkplatzsituation am Friedhof hat es bereits vor drei Jahren schon einmal gegeben. Dieser wurde jedoch damals aufgrund der angespannten finanziellen Lage der Stadt Borgholzhausen zurückgestellt.
Schul- und Sozialamtsleiter Eckhard Strob stellte in der Hauptausschusssitzung eine mögliche Konzeption zur Renovierung der Kapelle innen und außen vor: In einem ersten Bauabschnitt 2007 sollen Malerarbeiten vorgenommen und die Fassade wieder hergestellt werden. Außerdem soll im Eingangsbereich eine neue Überdachung geschaffen werden. Für einen möglichen zweiten Bauabschnitt seien die Überarbeitung der Haustechnik, die Verfliesung von zwei Leichenräumen, Malerarbeiten, Sanierung des Bodenbelages und Reparaturen vorgesehen. Die Errichtung einer Parkplatzanlage auf dem Nachbargrundstück könne 2009/2010 angedacht werden. »Natürlich müssen wir auf die Kosten achten, aber Geld für die Friedhofskapelle ist gut angelegt. Denn schließlich betrifft der Tod jeden von uns. Die Größenordnung der Beteiligung der Stadt an der Finanzierung kann in der nächsten Sitzung festgelegt werden«, sagte Rolf Syassen (SPD). Und warf die Frage in den Raum, was denn ein Neubau kosten würde. Diese konnte noch nicht geklärt werden. Konrad Upmann (BU) sprach sich dafür aus, dass es sich bei der Kapelle um ein schönes Gebäude handelt, für das künftig bessere Vorsorge nötig ist. Pastor Christian Eckey bekräftigte: »Als Träger der Kapelle ist uns sehr an der Sanierung gelegen. Wir haben das Bauvorhaben lange vor uns hergeschoben, aber jetzt ist es dringend nötig. Die drei Bauabschnitte könnten ein guter Weg sein, die Sanierung anzugehen.«
Das Thema wurde vorerst zur Beratung in die Fraktionen zurückgegeben. Eventuell wird es einen Besichtigungstermin geben. In der Haupt- und Finanzausschusssitzung am 30. Januar soll im Rahmen der Haushaltsberatungen wieder gemeinsam über die Renovierung der Kapelle gesprochen werden. Der Beschluss soll in der Ratssitzung am 8. Februar im Zuge der Verabschiedung des Haushalts 2007 gefasst werden.

Artikel vom 16.12.2006