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Von Antje Kreft

Piumer
Aspekte

Jugendliche in Pium zeigen Herz


Ein Brand im Neukauf, der bis heute nicht geklärt ist, zertrümmerte Blumentöpfe, Farbschmierereien am Neukauf, brennende Bäume und Büsche in der Innenstadt, zerstörte Skulpturen im Bönkerschen Steinbruch und im Garten des Ladencafés Schulze. Gewiss, Sommer und Herbst dieses Jahres waren recht turbulent in Pium. Plötzlich tauchte auch noch ein anonymer Briefeschreiber auf, der vor weiterer Randale an der Freilichtbühne und an der evangelischen Kirche warnte. Es war sogar von einer »Kampgarten-Gang« die Rede, eine im übrigen infame Attacke auf die engagierte Arbeit im Jugendzentrum. Um ein Zeichen zu setzen, griffen die Stadt und der Verkehrsverein im Oktober zu einem ungewöhnlichen Mittel. 500 Euro Belohnung wurden für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung von Tätern führen.
Borgholzhausen, die Randale-Stadt? Überall prügelnde Jugendliche, die durch die Straßen ziehen und alles zerstören, was nicht niet- oder nagelfest ist? So ist es natürlich nicht. Und wenn wir einmal genau hinschauen, dann erkennen wir bei der Piumer Jugend viel mehr Licht als Schatten.
Beispiele gefällig? Unzählige Jugendliche engagieren sich ehrenamtlich und mit großer Leidenschaft - sei es in den Kirchengemeinden oder in den Vereinen. Besonders deutlich wird das jedes Jahr, wenn die Jugendzentren Kleekamp und Kampgarten zu den beliebten Ferienspielen einladen. Dort ist richtig was los - und das manchmal 24 Stunden am Stück. Wer sich vor Ort schon einmal einen Eindruck von den Ferienspielen gemacht hat, der weiß, wie viele junge Schätze auch Glanz in Pium verbreiten.
Weiteres Beispiel: Der Schützenverein Westbarthausen-Kleekamp hat einen Treffpunkt für Jugendliche ins Leben gerufen. Junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren können jetzt regelmäßig das Vereinsheim der Schützen nutzen - um Billard zu spielen oder gemütlich zusammenzusitzen und zu quatschen. Initiiert und mit Leben erfüllt ist diese Initiative von jungen Menschen.
Keine Frage: Die Piumer tun etwas für ihre Jugendlichen. Ob es mehr sein kann, darüber kann man streiten. Gleichwie, ständige Negativschlagzeilen werden der Jugend nicht gerecht. Jüngstes Beispiel: Besuchern und Mitarbeiter des Jugendzentrums Kampgarten fuhren während des Weihnachtsmarktes einige gehbehinderte Bewohner des DRK-Pflegeheims »Haus Ravensberg« in deren Rollstühlen über den Markt. Ganz selbstverständlich - ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Nicht Randale wird in Borgholzhausen groß geschrieben, sondern NÄCHSTENLIEBE.

Artikel vom 16.12.2006