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Eltern zahlen weiter
voll für Kindergarten

Ausschuss lehnt Gebührenbefreiung ab

Gütersloh (rec). Gütersloher Eltern werden das dritte Kindergartenjahr vorerst weiter voll bezahlen müssen. Ein Antrag der SPD, den Besuch des letzten Kindergartenjahres beitragsfrei zu stellen, fand im Jugendhilfeausschuss keine Mehrheit.

Volker Richter (SPD) begründete den Antrag unter anderem mit der seiner Ansicht nach unzureichenden Quote sechs Jahre alter Kinder in den Gütersloher Kindergärten. Nach einer vom Jugendamt vorgelegten Statistik nehmen nur 833 von 962 Sechsjährigen das Angebot wahr, den Kindergarten zu besuchen - das entspricht eine Quote von 86,6 Prozent. Offiziell strebt die Stadt eine Besuchsquote von 96 Prozent an.
Doch die Zahlen hinkten. Viele Kinder würden bereits zur Grundschule gehen, erläuterte Jugendamtsleiter Heinz Haddenhorst, andere besuchten heilpädagogische Einrichtungen. »Zählt man diese Kinder hinzu, kommen wir nahe an die 100 Prozent heran«, sagte Haddenhorst.
Doch nicht nur diese Zahlen bewogen Raphael Tigges (CDU) und Wibke Brems (Bündnis 90/Die Grünen), den SPD-Antrag abzulehnen. Die Freistellung hätte nur gut und besser verdienende Familien entlastet - jene mit geringem Einkommen oder Sozialhilfeempfänger zahlten ohnehin nichts. Viel wichtiger sei überdies, das erste Jahr beitragsfrei zu stellen. »Am besten wäre es, den gesamten Kindergartenbesuch frei zu stellen. Doch das kann keine Kommune allein entscheiden, das muss mit bundes- und landespolitischen Entschlüssen abgestimmt werden«, sagte Wibke Brems.
Gerade die sich dort abzeichnenden Beschlüsse aber bereiten Pfarrer Ulrich Klein die größten Sorgen: »Wenn die Gebühren im kommenden Jahr noch weiter steigen, werden immer weniger Eltern das Angebot nutzen.«

Artikel vom 15.12.2006