13.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

TSV-Ziele: »Aufsteigen
und Meister werden«

Zwischenbilanz der Fußball-Kreisliga A: gemischte Gefühle

Von Sören Voss (Text und Fotos)
Altkreis (WB). Für mehr als zwei Monate sind die Pforten des Fußball-Kreisoberhauses jetzt geschlossen, erst am 25. Februar soll das runde Leder offiziell wieder rollen. Das Altkreisquartett geht mit gemischten Gefühlen in die Winterpause, die Zwischenbilanz aus Amshausen, Werther, Häger und Steinhagen könnte unterschiedlicher nicht sein.

TSV Amshausen
Das Zwischenfazit von Volker Wißmann fällt in seinem neunten Amshausener Trainerjahr positiv aus: »Eine sehr gute Hinrunde. Unsere Ausgangsposition ist noch besser als im vergangenen Winter.« An die Konkurrenz sendet »Wissi« eine deutliche Kampfansage: »Wer werden alles geben, um den zweiten Platz zu verteidigen und aufzusteigen. Das Ziel muss aber sein, Meister zu werden.« Die drei Neuzugänge Timo Blodow, Christopher Willhuber und (nach verletzungbedingt längerer Anlaufphase) auch Dennis Müller haben sich schnell etabliert. In 16 Spielen verließ der TSV zwölf Mal als Sieger den Platz. »Wir hatten auch einige Aussetzer, doch das passiert mal. Vor allem die schwierige Phase mit den vielen Verletzten haben wir eigentlich gut überstanden«, weiß der Trainer. Um eventuelle Ausfälle in der Rückrunde noch besser kompensieren zu können, wird sich der Umfang des Kaders nochmal vergrößern. Zwei potenzielle Rückrunden-Neuzugänge hängen an der TSV-Angel, haben aber noch nicht endgültig zugesagt. Zudem ist Mehmet Topatan wieder für Amshausen spielberechtigt, der bislang nur in der Reserve zum Einsatz kam, aber die Vorbereitung der A-Liga-Elf mitmachen will. Wißmann äußert sich zu dieser Personalie noch zurückhaltend: »Es hängt an Mehmet selbst, ob er hier nochmal eine Chance bekommt.«
BV Werther
So ruhig war es bei den BV-Männern in der Winterpause schon lange nicht mehr. »Wir sind lecker zufrieden. Niemand hat damit gerechnet, dass es so gut läuft«, freut sich Guido Nowak, dass sich Christkind und Abstiegsgespenst in diesem Jahr am Meyerfeld einmal kein Rennen um den Weihnachtsbaum liefern. Weil sich das rund erneuerte Team von Beginn an als Einheit präsentiert hat, darf die BV-Crew als Tabellenachter sogar einen Blick nach oben werfen. Vor allem die Eigengewächse wie Keeper Daniel Goldbecker oder Steffen Lasner überraschten positiv und schlugen in der A-Liga sofort ein - genau wie der aus der C-Liga gekommene Stefan Günner. Das Resultat: Der Kader wird im Sommer nahezu komplett zusammenbleiben und Guido Nowak hat schon jetzt zugesagt, über das Saisonende hinaus als Trainer zu fungieren. »Die Jungs machen es mir aber auch einfach«, freut sich Nowak über am Wertherberg schon fast in Vergessenheit geratene Kontinuität.

SV Häger
Am Wochenende verpasste es der HSV beim 2:3 gegen Hilal, die Abstiegszone deutlich hinter sich zu lassen. »Insgesamt fehlt uns die Konstanz - auch während der Spiele. Wir haben regelrechte Schlafphasen«, bemängelt Guido Freitag. Der Trainer hat zwar bei vielen Spielern eine positive Entwicklung festgestellt, die Hinrunde kann unter dem Strich aber nicht als großer Fortschritt festgehalten werden. »Vielleicht hätte ich manchmal konsequenter sein und mehr Zeit einfordern müssen«, gibt sich Freitag nach dem ersten Halbjahr als Trainer selbstkritisch. Als Änderung wird er zum Beispiel in der Rückrunde den Kampf um den Platz zwischen den Pfosten anheizen. Freitag, selbst Torwart, will auf den lange verletzten Tobias Nipp und den zuletzt nicht souveränen Roland Brinkhoff mit seiner »Comeback-Drohung« Druck ausüben. Seine Taktik: »Es wird ein Dreikampf werden. Ich selbst möchte die Latte auf eine bestimmte Höhe legen.« In Häger eine neue Heimat zu finden, erhofft sich unterdessen Selcuk Kaya. Der Cousin von HSV-Spieler Özcan hat bei Türk Sport Bielefeld schon Landesliga-Erfahrung gesammelt und seitdem bereits bei einigen Vereinen sein Glück versucht.

Steinhagen II
Als Tabellenvorletzter geht die Cronsbach-Reserve in die Winterpause, Bastian Schwenkes Trainerdebüt verlief nicht gerade planmäßig. »Ich hatte es mir deutlich leichter vorgestellt«, gibt der Neuling zu. Viel zu oft musste er für seinen Geschmack auf dem Platz selbst eingreifen, die Sturmmisere der Spvg. konnte der Spielertrainer aber nicht beheben.
»Vorne haben wir Probleme. Aber man hat gegen Amshausen gesehen, was mit einem beweglichen Stürmer möglich ist. Abdul Ektiren hat uns weitergeholfen«, nahm Schwenke am Sonntag aus dem Derby trotz des 0:2 positive Erkenntnisse mit. »Wir haben gegen ein Spitzenteam gezeigt, was wir können. In der zweiten Hälfte waren wir am Drücker.« Der Coach ist guter Dinge, den Klassenerhalt zu schaffen, weiß jedoch auch: »Wir werden von der Hilfe der ersten Mannschaft abhängig sein.«

Artikel vom 13.12.2006