13.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Damit Vergangenheit auch Zukunft hat

Deutsche Stiftung Denkmalschutz überreicht 100 000 Euro für Turm der Burg Ravensberg

Borgholzhausen (ak). Die Restaurierungsarbeiten auf der Ravensburg können weiterhin finanziert werden: Gestern überbrachte Heike Knöpke, Ortskuratorin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Osnabrück, dem Geschäftsführer der Burg, Wolfhart Kansteiner, einen Fördervertrag in Höhe von 100 000 Euro.

Weitere 100 000 Euro sollen in Kürze folgen. Mit dem Geld soll die Mauerwerksinstandsetzung des seit 1837 als Aussichtsturm genutzten Bergfriedes unterstützt werden. »Wir freuen uns, dass die große Deutsche Stiftung Denkmalschutz unsere Burg in Augenschein genommen hat und fördert. Ohne diese Stiftung würden viele Denkmäler schon längst nicht mehr bestehen«, bedankte sich Kansteiner. Darüber hinaus dankte er der Bevölkerung und den Firmen, die die Sanierungsarbeiten auf der Burg ebenfalls unterstützen. Die Außensanierung des Wehrturms konnte - ausgenommen des Sockels - bereits Anfang November erfolgreich abgeschlossen werden (wir berichteten). Die Restaurierung im Inneren des Bergfriedes soll im Februar kommenden Jahres beginnen. Das Gerüst ist schon aufgestellt, das Mauerwerk wird beheizt, um der Feuchtigkeit Herr zu werden. Am ersten Mai sollen Ausflügler den Aussichtsturm wieder besteigen können.
Die Burg Ravensberg ist eines von mehr als 180 Förderprojekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die sie allein in NRW aus Spenden, Erträgen der Lotterie »GlücksSpirale« und Bundesmitteln unterstützen konnte. »Die Kriterien, die die Stiftung an ihre Förderobjekte richtet, sind hoch. Von zehn Förderanträgen wird jeweils nur ein Antrag angenommen«, teilte Inge Beinke vom Ortskuratorium Osnabrück der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit. Die weitreichende Historie der Burg Ravensberg war ausschlaggebend für die Förderung gewesen. Außerdem sei durch viele Veranstaltungen stets Leben auf der Burg.
Die Burg Ravensberg entstand in der Übergangszeit vom 11. zum 12. Jahrhundert als Stammsitz der Grafen von Calvelage auf einer Bergkuppe. Nach mehrfachem Besitzerwechsel wurde die Anlage im 30-jährigen Krieg (1618-1648) stark zerstört. 1733 wurden die Gebäude der Burg bis auf den Wehrturm abgebrochen. 1837 wurde der weitgehend erhaltene Turm im Rahmen der romantischen Mittelalterbegeisterung restauriert und eine Aussichtsplattform geschaffen. 1868 entstand auf dem Burggelände ein Forsthaus mit Gaststätte nach Plänen der preußischen Bauverwaltung. Bis heute sind von der romanischen Ursprungsanlage noch die das Bergplateau umfassende hoch aufragende Ringmauer, Reste einer Kapelle und ein mittelalterlicher Brunnen weitgehend vorhanden. Der Bergfried der Burg Ravensberg zählt zu den ältesten Bauwerken seiner Art im norddeutschen Raum.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die auch den jährlich im September stattfindenden bundesweiten Tag des offenen Denkmals koordiniert, möchte Bürger zur Mithilfe für die Erhaltung kostbarer Baudenkmäler gewinnen (Kontonummer 305 555 500, BLZ 380 400 07). Viele weitere Informationen über die Projekte und den Auftrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gibt es im Internet.
www.denkmalschutz.de

Artikel vom 13.12.2006