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Stücke voller Erhabenheit

Tenor Franz Fahrleitner begeistert in St. Hedwigskirche

Steinhagen (el). In einer immer stressiger werdenden Adventszeit, sei es wichtig die innere Ruhe wieder zu finden, meinte Pfarrer Adam Szymanski bei der Begrüßung zu einem besonderen Konzert in der St. Hedwigskirche am Sonntag. Die Stückeauswahl von Tenor Franz Fahrleitner konnte in ihrer zarten Erhabenheit nicht besser dazu geeignet sein.

Er habe sich besonders gefreut, dass die Wahl auf diese Kirche gefallen sei, meinte Adam Szymanski. Denn der Wiener Tenor, der zusammen mit den Altenbürener Sängerfreunden, sowie Martin Rieker an der Orgel und Reiner Petrasch an der Trompete angereist war, gehört immer wieder zu den Höhepunkten klassischer Musik. Das war im Vorjahr so, als Ingrid Gräfin zu Königsmarck den vielbeschäftigten Sänger nach Hörste eingeladen hatte.
Auch diesmal schufen die weichen Ansätze, gekonnten Phrasierungen und der brilliante Schmelz auch bei den höchsten Noten eine Atmosphäre voll edlem Glanz. Wie gemacht für die vorweihnachtliche Zeit, fanden die Zuhörer in der vollbesetzten Kirche. Vor allem, weil Reiner Petrasch seine Trompete immer wieder als ebenfalls klar schimmernden Gegenpol setzte. Perlenden Verzierungen brachen sich dabei schon in der Eröffnungsmusik über der virtuosen Orgelbegleitung des Haller Kirchenmusikdirektors Martin Rieker.
Eine ähnliche Einheit, wie sie Franz Fahrleitner mit dem Chor einging. Vor allem bei Stücken wie dem »Panis Angelicus« im ersten eher allgemein kirchlich gehaltenen Teil spross hier der Tenor wie eine stilvolle Blüte auf dem perfekten Klangteppich der Altenbürener Sänger unter der Leitung von Stefan Schmitz. Im zweiten Teil verwandelten sich auch traditionelle Weihnachtslieder wie »Tochter Zion« und »Vom Himmel hoch« in solche geblümten Klangkristalle. Ganz nach dem Motto des Konzerts, bei dem auch Prinz Vladimir von Jugoslawien mit seiner Ehefrau Prinzessin Brigitte anwesend war: »Wenn ein Stern vom Himmel fällt«.
Komplettiert wurden die zahlreichen Soli, besonders von Mozart, Schubert und Händel zusätzlich durch die Lesung von Gerda Fasser. Die ehemalige Burgtheater-Schauspielerin, die auch in Bielefeld und Detmold auf der Bühne zu Hause war, trug die Weihnachtsgeschichte von Heinrich Waggerl voller Gefühl vor. So wurde es ein künstlerischer Hochgenuss, in den beim abschließenden »O du fröhliche« auch das Publikum einbezogen wurde.

Artikel vom 13.12.2006