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Aus briefen an die redaktion
Stadtring zu Lasten von Schulen
Zu den aktuellen Haushaltsberatungen der Versmolder Politik äußert sich Arne Maass, der Vorsitzende des Vereins »Bürger gegen Stadtring«.
Mit unserem städtischen Finanzhaushalt beschäftigen sich offensichtlich neben den verantwortlichen Ratsmitgliedern auch viele Bürger unserer Stadt. Und das ist auch gut so, denn es geht schließlich um unser aller Geld.
Das Projekt Stadtring passt nicht in ein Haushaltskonzept, wo gespart werden muss. Schon jetzt fehlen Mittel, um das bestehende Straßen- und Wegenetz zu erhalten. Wer trägt hier die Verantwortung, wenn es aufgrund des schlechten Zustands zu Unfällen kommt? Wo soll das Geld für die regelmäßig anfallenden Kosten eines Stadtrings herkommen? Allein die Investitionskosten für den ersten Bauabschnitt werden schon um 25 Prozent höher sein als ursprünglich geplant. Diese Mehrkosten werden verursacht durch ein großzügiges Brückenbauwerk über die Aabachaue (so Bauamtsleiter Hartmut Lüdeling in einem persönlichen Gespräch am 8. November 2006). Die Grundstücksverhandlungen sind längst nicht abgeschlossen. Welche Mittel hierfür bereitgestellt werden müssen, ist zur Zeit nicht kalkulierbar. Gott sei Dank ist das Thema »Reduzierung der Vereinszuschüsse« vom Tisch. Aber der Kulturhaushalt wie zum Beispiel Schulen, Stadtbibliothek und Theater wird wohl dran glauben müssen und das alles zu Gunsten eines Stadtrings. Ist unseren gewählten Stadtvertretern dieses Projekt so viel wert, dass so wichtige Einrichtungen beschnitten werden?
Immer wieder hört man aus dem Rathaus, dass man den eigenen Kostenblock nicht verändern kann. Weiß man eigentlich, dass man im Vergleich zu vielen Gemeinde und Städten in unserer Nachbarschaft eine sehr komfortable Personaldecke hat? Als Versmolder wünsche ich mir, dass unser aller Geld für wichtigere und sinnvollere Maßnahmen als einen Stadtring ausgegeben wird.

ARNE MAASSHohenfriedebergerstraße 2233775 Versmold
»Schlechte Sicht versperrt Blick«
Die Stadt lässt momentan -Êwie am 6. Dezember exklusiv berichtet -Êfür 45 000 Euro Sanierungsarbeiten am Rathaus durchführen. Dazu nimmt Lars Lehmann Stellung.
Derzeit investiert die Stadt 45 000 Euro für neue Sitzungssaalfenster und gleichzeitig wird darüber nachgedacht, Schulen zu schließen, Sportvereinen Förderungen zu kürzen oder Geld bei der Stadtbücherei einzusparen. Da frage ich mich doch: Haben unsere Politiker -Êdurch die schlechte Sicht nach draußen -Êdenn den Blick für das Wesentliche verloren? Soziales Engagement und verantwortungsvolles Umgehen mit unseren Steuergeldern sind doch wohl wichtiger, als dass es unsere Politiker für ein paar Sitzungen im Jahr warm und mollig haben. Da können wir Bürger nur hoffen, dass durch die bessere Belüftung die Produktivität im Sitzungssaal steigt und künftig wieder klares Denken möglich ist.

LARS LEHMANNLindenbreede 333775 Versmold

Artikel vom 12.12.2006