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Ein Punkt macht Paderborn Mut

2. Bundesliga: das »Hoch« im Osten - Köln nähert sich der Abstiegszone

Duisburg (WB/dpa). Es war das siebte sieglose Spiel in Folge und doch ein ganz wichtiger und hochverdienter Punktgewinn, der Mut macht: Zweitligist SC Paderborn 07 hatte den MSV Duisburg bis zur 77. Minute am Rande einer Niederlage, musste letztlich mit dem 1:1 (1:0) zufrieden sein, blickt aber wieder optmistisch nach vorn.Der Kapitän ist wieder an Bord: René Müller dreht nach seinem Treffer zum 1:0 ab.Foto: Stefan Hörttrich
René Müller (19.) hatte die Ostwestfalen in Führung gebracht, Markus Daun (77.) glich für Duisburg aus. »Großes Kompliment an Paderborn, die haben uns das Leben unglaublich schwer gemacht«, zeigte MSV-Coach Rudi Bommer von der Leistung der Gäste beeindruckt.
Alles andere als beeindruckend war dagegen erneut die Vorstellung des 1. FC Köln. Sechs Tage nach dem 1:3 gegen Duisburg verloren die »Geißböcke« mit dem blamablen 0:2 bei Kickers Offenbach auch das zweite Spiel unter Trainer Christoph Daum und haben bereits zehn Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsplatz. Dino Toppmöller (77.) und Youssef Mokhtari (83.) machten das erneute Fiasko für den FC perfekt.
»Ruhe ist jetzt nötig, denn für uns ist jetzt jedes Spiel ein Überlebenskampf und ein Endspiel«, sagte der schwer enttäuschte Daum nach dem Abpfiff, »jetzt gibt es nur noch Arbeit, Arbeit und noch Mal Arbeit.« Freitag empfängt Köln im Duell der Bundesligaabsteiger den 1. FC Kaiserslautern.
Hansa Rostock winkt dagegen die Herbstmeisterschaft und Erzgebirge Aue träumt von der Bundesliga. Im Osten Deutschlands ist die Fußball-Sonne aufgegangen. Hansa Rostock behauptete mit dem glücklichen 1:1 gegen den TSV 1860 München die Tabellenführung und kann bereits heute den Halbzeittitel feiern, wenn Verfolger Karlsruher SC das badische Derby beim SC Freiburg (20.15 Uhr/DSF) nicht gewinnt.
Vor 27 000 Zuschauern im Ostseestadion bewahrte Enrico Kern (38./Handelfmeter) mit seinem neunten Saisontor die Hanseaten vor der ersten Heimniederlage. Torben Hoffmann (24.) hatte 1860 in Führung geköpft.
Der Vereinsrekord von sechs Siegen in Serie hat im Erzgebirge das Aufstiegsfieber entfacht. »Es ist wie in einem Traum«, sagte Aues Geschäftsführer Lothar Schmiedel. Trainer Gerd Schädlich gefällt die Euphorie gar nicht. »Wären wir fünf Spieltage vor Saisonende, wäre der Aufstieg ein Thema. Aber es ist nicht einmal Halbzeit«, sagte der 53-Jährige und betonte, »dass wir noch keine Spitzenmannschaft sind. Ich denke, die Spieler sind intelligent genug, um ihr Leistungsvermögen richtig zu bewerten.«

Artikel vom 11.12.2006